“Då wera wieder Funka fliaga!”
Dass man das Außerfern musikalisch und künstlerisch nicht nur auf Toni Knittel und Bluatschink reduzieren darf ist klar. Immer wieder bringt der kleinste Bezirk Tirols kreativen Nachwuchs hervor. FREIZEIT-TIROL traf mit Franziska Fink eine Künstlerin, deren bisherige Karriere äußerst ereignisreich ist.
Franziska, stell dich doch mal kurz vor?
Mein Name ist Franziska Fink, ich bin gebürtige Tirolerin und im wunderschönen Tannheimer Tal am Haldensee aufgewachsen. Ich stehe seit über 13 Jahren leidenschaftlich als Sängerin in verschiedenen Produktionen auf der Bühne.
Du bist als Sängerin und Schauspielerin aktiv, folglich eine vielseitige Künstlerin. Wie waren deine Anfänge?
Mein Start war auf jeden Fall sehr unkonventionell. Ich hatte schon als Kind den Wunsch, auf der Bühne und vor der Kamera zu stehen, da ich beim Singen sehr talentiert war. Den Weg zur Musik schlug ich jedoch erst später, 2008, ein. Damals hörte ich aus persönlichen Gründen von heute auf morgen mit dem Kampfsport auf, einem Sport, den ich 11 Jahre lang sehr intensiv betrieben hatte. Eine Freundin probte damals mit ihrer Punk Rock Band „Special Broadcast“ für ihren ersten Gig und fragte mich, ob ich nicht mitsingen wolle. So war ich schon beim allerersten Konzert dabei. Zu selben Zeit gründete ich einen Gospel-Kirchenchor. Warum? Anlässlich der Messe zur Goldenen Hochzeit meiner Großeltern wollte wie üblich niemand der Kirchenbesucher mitsingen. Also habe ich den Pfarrer lauthals unterstützt. Dieser kam nach dem Gottesdienst zu mir und meinte, dass es schon sehr schade sei, dass ich in keinem Kirchenchor mitsinge. Ich antwortete, dass ich das ja gerne machen würde, Kirchenlieder aber nicht so mein bevorzugtes Liedgut wären. Daraufhin besuchte mich der Pastoralassistent mit dem Wunsch, wir sollten uns da doch mal etwas überlegen. So entstand der Chor. Ich kontaktierte ein paar Leute im Tal, ob sie nicht Lust hätten, dabei zu sein und in kürzester Zeit waren wir 20 Mitglieder. In den darauffolgenden Jahren pendelte ich musikalisch somit zwischen Punk-Rock Auftritten und Gospel Kirchen-Konzerten.
Wie ging es dann weiter?
2013 suchte das Hotel „…liebes Rot Flüh“ für ein Hotelmusical einen heimischen Chor. Das war die erste Profiproduktion, in der ich mitwirkte. Die Hauptdarstellerin und Regisseurin Janet Chvatal, selbst eine erfolgreiche Musicalsängerin, wurde damals auf mich aufmerksam und gab mir von diesem Zeitpunkt an Privatunterricht im klassischen Gesang. Zusätzlich ermöglichte sie mir die Teilnahme an ihren Musical-Workshops. Jetzt entdeckte ich erst die enorme Bandbreite meiner Stimme. Ich sang die ersten klassischen Lieder und bekam dadurch neue Kontakte zu anderen Leuten in der Branche. Über Facebook erhielt ich nun Anfragen für Auftritte und Konzerte, u.a. für die Konzertreihe „Musical Moments“. Mit dieser Produktion stand ich dann drei Jahre, hauptsächlich im bayerischen Raum, auf der Bühne.
Wie geschah der Einstieg in die Schauspielerei?
In der Zwischenzeit belegte ich, soweit es mein Vollzeitjob im Büro zuließ, immer wieder mal Schauspielkurse. Ich wirkte beim Kinofilm „Vaterfreuden“ von Matthias Schweighöfer und „Meine Mutter, meine Männer“ von Karola Hattop mit.
2018 bis 2020 bekam ich dann ein festes Engagement im Festspielhaus Füssen. Hier trat ich bei verschiedenen Produktionen auf, wie etwa bei „Die Päpstin“ oder „Ludwig2“, wo ich in der Rolle der Herzogin Sophie zu sehen war. Ein absolutes Highlight war das Mitwirken in der Kino- und TV-Produktion „Hmyn“ mit Sarah Brightman.
Wie hast du die Corona Zeit erlebt?
Die Pause während Corona habe ich für Soloprojekte genutzt, da Bühnenjobs ja nicht möglich waren. Außerdem wurden sämtliche Trauungen, Konzerte und Musicals (beispielsweise „Ritter Rüdiger“ in der Klause Arena) abgesagt. Auftritte, für welche ich teilweise schon ein Jahr im Vorhinein engagiert worden war.
Eine Woche vor dem ersten Lockdown hatte ich einen neuen Job in der Lebensmittelbranche angefangen. Ich war als Assistentin der Geschäftsführung für ein bekanntes Unternehmen beruflich tätig. Das Arbeitspensum war enorm. Wegen der sehr guten Auftragslage arbeitete ich zwischen 45 und 50 Stunden pro Woche. Es ging richtig rund. Nach einem Jahr war ich so ausgebrannt, dass ich nicht mehr wusste „wo oben und unten“ war. Ich werkelte permanent im Home-Office, hatte keine sozialen Kontakte, nicht einmal singen konnte ich, da ich mental, körperlich und gesundheitlich total am Ende war. Meine Mutter starb zu dieser Zeit und so kam der Punkt, dass ich die Reißleine ziehen musste.
Wie sehen deine nächsten Schritte aus?
Gemeinsam mit dem Produzenten Fabian Mróz, mit dem ich die Singleauskoppelung „Herz aus Glas“ aus dem „40-Jahre Münchener Freiheit“ Album und „Der Wind“ produzierte, plane ich als Nächstes ein komplettes Album zu veröffentlichen. Die Nummer „Der Wind“ erscheint im Frühjahr außerdem auf dem Benefiz-Sampler „Pride Hits“ vom Label „7us“.
Über meine weiteren Projekte bzw. Engagements kann ich aktuell noch nichts Genaues sagen, weil sie derzeit im Laufen sind. Gerade für die Schauspielerei habe ich jetzt mehr Zeit und bin sehr gespannt, welche Projekte als Nächstes auf mich zukommen!
Also kündigte ich den Job. Seither habe ich zwei Singles, „Der Wind“ und „Herz aus Glas“, mit den dazugehörigen Musikvideos veröffentlicht. Die beiden Songs wurden so erstklassig angenommen, dass sie in den Amazon-Charts gelandet sind. Gerade auf mein Musikvideo von „Der Wind“ bin ich sehr stolz. Ich hatte nur eine Woche Zeit es zu planen und es ist einfach der Hammer geworden! Jetzt singe ich immer wieder mal Konzerte und es geht mir so gut wie schon lange nicht mehr.