Page 38 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 15
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CD Reviews
  David Reece – Blacklist Utopia
Erst vor eineinhalb Jahren lieferte David Reece mit „Cacophony Of Souls“ einen sau- starken Tonträger ab. Bekannt wurde der US-amerikanische Heavy-Metal-Sänger durch seine Zusammenarbeit mit Accept („Eat The Heat“, 1989) und Bonfire („Glörious“, 2015 und „Pearls“, 2016) sowie schon vor Bonfire mit Hans Zillers Splittertruppe Ez Living und „Firestrom“ 2014. Los geht`s mit „Utopia“, wie schon bei der letzten Scheibe fallen einmal mehr die feine Gitarrenarbeit und die facet- tenreichen Gesangslinien auf. Das folgende „Red Blooded Hell Raiser“ brettert im Uptem- po-Bereich dahin, so wie „Civil War“ oder das krachende „I Can’t Breathe“ ist es ein absolut überzeugender Aktivposten vom bisher Ge- hörten. Auch „Down To The Core“ schlägt ein, „Most Of The Time“ drückt gegen Ende der ersten Hälfte nochmals aufs Gaspedal. Zur Halbzeit, quasi als „Cool-Down“, gibt es mit „American Dream“ eine sehr gelungene, fein instrumentierte Ballade, auch hiermit kann David Reece überzeugen! „Before We Fade Away“, Track Nummer Acht, ist ein solides Midtempobrett, auch „Hindsight Is 2020“ und „Devil At My Doorstep“ wissen zu gefallen. Nochmals Vollgas fährt „Book Of Lies“, ein sehr überzeugender Abschluss! Noch immer ist David Reece stimmlich in absoluter Top- Form, 13 großteils „Champions-League ver- dächtige“ Songs sind der Output auf „Blacklist Utopia“! Für Fans zeitloser Hard- & Heavy Pro- duktionen ein sehr empfehlenswerter Kauf!
 Klaubauf – Höll`n Ritt
Klaubauf, die drei Zillertaler „Ruach`n Roller, haben mit „Höll`n Ritt“ ihren Tonträger Num- mer Vier am Start. Los geht`s mit „Los Zua“, Uptempo-Beats, fette Gitarre, klare Message „Los zua, holt nit dein Schädl hi!“. „Glory Hallelujah“ liest sich vom Song Titel eher nach den „Original Fidelen Südhangsoachern“, ein wuchtiges Riff und die bandeigenen Trade- marks zerstören zum Glück von Beginn an alle Befürchtungen. „Die Zeit ischt do um a die Helle zu fohn, Yeah“, so klingt Blackmetal auf Zillertalerisch. Geschmeidig startet „Hintn Noch“, die Message ist klar: „Hintn noch woass ma olls bessa! „Aufi Aufn Berg“ widmet sich dem immer populärer werdenden Hobby „Bergsteigen“. Ein solider Midtempo-Rocker mit eingesprochenen Textpassagen. „Du Taugsch Ma Guat“ – so klingt die rockige, klaubäufische Zillertaler Liebeserklärung an eine Gesellin! „Die Guate Olte Zeit“ beginnt mit filigraner Gitarre und ungewohnt ruhigen Klängen, eine melancholische Nummer! „Deppata Bua“ stellt die musikalische Auf- arbeitung des Massenmordes in Kitzbühel dar. „Marie“ ist der Ballermann-kompatible Partyrocker der neuen Scheibe, ein Refrain, der sich mit und ohne Promille sofort in die Gehirnrinde fräst – „Marie, Marie, Marie, I steah jo so auf di Marie!“. Bumm! Zusammen- gefasst passt der Höll`n Ritt einmal mehr wie der berühmte Arsch auf den Eimer, die drei Zillertaler Dialekt-Rocker haben erneut ein sehr feines Scheiberl ohne Hänger auf den Markt geworfen.
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