Page 52 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 16
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CD Reviews
  Leopold –
Die Liebe und das Wirtshaus Rhythm`n`Blues auf wienerisch? Als der Bundeshauptstadt ferner, geneigter Hörer, erscheint bei den ersten Tönen des vor- liegenden Silberlings der leider kürzlich ver- storbene Willi Resetarits (aka Ostbahn Kurti) vor dem inneren Auge. Sacha Boctor und Wolfgang Wamser wandeln auf des Doktors Spuren, auch sie servieren amerikanische Rhythm`n`Blues-Musik mit wienerischen Texten in ihrem imaginären Wirtshaus. Es ist eine durchaus interessante Mischung an mu- sikalischen Stilen und Geschichten, über die die Hauptfigur des Konzeptalbums nachdenkt und erzählt. Geschichten über das Wirtshaus und die Liebe, zwei Dinge, die für viele von uns das Wichtigste sind. Der Franzi und die Frau Anni wachsen dem Hörer sehr bald ans Herz, gemischt mit alkoholischen Getränken und gastronomischen Weisheiten wird, wie im CD-Titel versprochen, alsbald „die ganze G`schicht“ erzählt. Daher, zwei Bier und zwei Obstler, für Erwachsene. Dann betritt „Moni“ die Bühne...! Große Liebe und Gefühle folgen, nach dem Aus mit Moni braucht es abermals zwei Obstler... So erzählt Sascha Boctor die ganze Geschichte, die mit Umsicht und Be- dacht komponiert und getextet wurde. „Die Liebe und das Wirtshaus“ ist eine unterhalt- same Produktion, die einigen von uns jedoch gnadenlos den Spiegel vor Augen halten wird. Eine sehr interessante Produktion aus der Bundeshauptstadt, einmal mehr von und mit Rossori Music.
 Boneshaker –
Those Four About To Rock Bewusst oder unbewusst, die Helden von AC/DC lassen grüßen! Nach „Things Go
Better With Rock“, veröffentlicht 2020, legen Boneshaker nach und ballern dem geneigten Hörer 10 weitere Rockklassiker, neu interpre- tiert, vor den Latz! Rockgranaten haben den Weg auf diesen außergewöhnlichen Silberling geschafft: Von AC/DC („Rock`n`Roll Dam- nation“, 1978) über Ozzy Osbourne („Crazy Train“, 1980) zu The Sweet („Action“, 1975) und Thin Lizzy („Jailbreak“, 1976), von The Beatles („With a Little Help From My Friends“, 1967) zu Queen („Tie Your Mother Down“, 1976), Guns n´Roses („Sweet Child o`Mine“, 1988) zu Uriah Heep („Stealin`“, 1973) spannt sich der nostalgisch - musikalische Bogen
des Quartetts. Kraftpaket und Frontmann Rainer Lampersperger mit unbarmherzig kräftiger Reibeisenstimme und gnadenloser Rhythmusgitarre, Leadgitarrist Joe Eder mit facettenreicher und schwindelerregender Gitarrenarbeit, Groove-Tausendsassa Martin Steigenberger mit Dampflock-Patent am Schlagzeug und nicht zuletzt Tiefton-Exper-
te Marcus Dürschinger, der zudem für den tonsicherem Chorgesang (inkl. Co-Pilot Joe) zuständig ist, überzeugen durch gekonnte Neuinterpretationen der Klassiker der 1970- 90er Jahre. Wer einen temporären Ersatz zum Livekonzert benötigt, kann hier bedenkenlos zugreifen, und den Silberling bei Boneshaker direkt ordern. Somit auf tirolerisch: Ollsrich- tiggmocht!
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