Page 17 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 18
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Peter Höller
Der erfahrene Wissenschaftler Peter Höller arbeitet am BFW, Bundesforschungszentrum für Wald, Institut für Naturgefahren. Er beschäftigt sich seit beinahe vier Jahrzehnten mit der Analy- se von Lawinenunfällen und hat festgestellt, dass es in jedem Winter kurze Perioden (2-5 Tage) mit erhöhter Lawinengefahr gibt, in denen ein deut- licher Anstieg von Unfällen und Lawinenereig- nissen zu verzeichnen ist. Die Zahl der Unfälle könne somit reduziert werden, wenn sich die Wintersportler:innen im Vorhinein ganz genau informieren. Laut Michael Winkler, der Meteoro- loge beim österreichischen Wetterdienst ZAMG und auch Bergführer ist, müsse man für die Tourenplanung Wetterprognosen gezielt für die hohen Lagen einholen (Höhenwind, Schneefall- grenze, u.a.) und auf die Wetteraussagen im Text achten. Außerdem empfiehlt er, bei der Benut- zung von Wetter-Apps, mehrere miteinander zu
Norbert Lanzanasto
vergleichen. Bei guter Übereinstimmung könne davon ausgegangen werden, dass die Wetterpro- gnose eine gute Qualität hat. Norbert Lanzanas- to, Prognostiker beim Lawinenwarndienst Tirol, erklärt das Pyramidensystem für die Kommu- nikation von Gefahrenstufen und empfiehlt, unbedingt auch die detaillierten Informationen zu lesen. Er rät, die genannten Lawinenprobleme in den Fokus zu rücken, da diese Information essenziell ist und zu einer guten Vorbereitung gehöre. Weiters empfiehlt er, Schlüsselstellen bereits bei der Planung zu berücksichtigen und vorab einen Plan B zu überlegen um draußen flexibel zu bleiben. Jan-Thomas Fischer, Leiter des Instituts für Naturgefahren am BFW und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Schnee und Lawinen (ÖGSL), ist Forscher im Be- reich der Lawinenmodellierung.
Tourenplanung im Winter
      Michael Winkler
Jan-Thomas Fischer
 freizeit-tirol.at 17



























































































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