Page 38 - Freizeit-Tirol-Magazin20
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                                 Marco Pogo
  der „TurboShop“, in dem es viele tolle Sachen zu kaufen gibt. Weil ich aber auch ein höchst politi- scher Mensch bin, habe ich 2015 „Die Bierpartei“ ins Österreichische Parteienregister eintragen lassen und bin bei Wahlen angetreten. Klingt lus- tig, aber der Erfolg gibt uns recht: Die Bierpartei hat Mandate in elf Wiener Gemeindebezirken und leistet großartige Arbeit. Letztes Jahr stand dann die Wahl zum
Österreichischen Bundespräsidenten an und ich wusste: Dieses Amt ist wie geschaffen für mich. Also bin ich angetre- ten und habe mit ei- nem kleinen, feinen Team, guten Ideen und neun Plakat- ständern den dritten Platz gemacht. Und seit letztem Jahr bin ich auch mit meinem ersten Kabarettpro- gramm „Gschichtld- rucker“ auf Tour.
Aktuell tourst du mit „Gschichtld- rucker“ durch Österreich, worum geht es bei diesem Projekt?
Ich habe ja, wie vor-
hin kurz umrissen,
trotz meiner noch
jungen Jahre bereits
ein relativ bewegtes
Leben hinter mir.
Da passieren einem
schon viele lustige
und skurrile Gschichtn. Die besten Gschichtn schreibt immer noch das Leben – da muss man noch nicht mal Arzt, Musiker oder Politiker sein. Und mir sind so viele Gschichtn passiert, bei denen ich mir gedacht hab, dass es schade wäre, wenn sie in Vergessenheit geraten, dass ich mal eine bunte Sammlung in Buchform
gebracht habe. Das Buch habe ich passender- weise „Gschichtn“ genannt und als ich damit
auf Lesetour war, habe ich gemerkt, dass es mir unglaublich viel Spaß macht, diese Gschichtn einem Publikum zu präsentieren und dass ich noch mehr als genug Gschichtn übrig hab, um ein ganzes Kabarettprogramm zu füllen. Und das habe ich dann auch einfach gemacht.
Ich erinnere mich an das Cover der ersten Turbobier-LP/CD „Irokesentango“, auf dem der damalige Wiener Bürgermeis- ter als Punk abge- bildet war. Und das gar nicht sonderlich lustig fand. Was war damals los, wie ist euer Verhältnis heu- te, nachdem Häupl ja schon länger Pensionist ist?
Ach, Michi Häupl wusste glaub ich lange Zeit gar nichts von sei- nem Glück, aber seine Assistenten sind ziem- lich nervös geworden. Ich habe ihn dann mal getroffen und ihm ein Album mit seinem Konterfei drauf ge- schenkt und er hat sich sehr darüber gefreut. Michi Häupl hat genug Humor, um über so etwas zu la- chen und das schätze ich sehr an ihm.
Wir haben also ein gutes Verhältnis.
Du bist dann in den Bundespräsidenten- Wahlkampf 2022 eingestiegen. Was war der Grund dafür?
Ich war – und bin immer noch – der Meinung, dass dieses Amt mehr hergibt, als in unregel-
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