Page 42 - Freizeit-Tirol-Magazin20
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  Laura Cox -
Head Above Water
Laura Cox wurde auf YouTube durch Co- verversionen von Rock-/Blues-Standards bekannt und konnte sich mit ihren ersten beiden Alben „Hard Blues Shot“ (2017) & „Burning Bright“ (2019) als prominenteste Sängerin/Gitarristin der französischen Rock- szene etablieren. Die beiden ersten Songs, die gleichnamige Titelnummer und „So Long“, liefern feine Blueselemente. Das folgende „One Big Mess“ fährt dann wesentlich rocki- ger daher: Leichter Uptemporock, treibend, geschmeidig, passt, sehr fein! „Set Me Free“ rockt dann ebenfalls, versehen mit kräftigen Keyboardwänden. Verträumt, ruhig und nach- denklich präsentiert sich Laura Cox auf „Old Soul“, wie auch auf „Seaside“. Die Single-Aus- kopplung „Wiser“ steckt voller Energie. Viel- seitig spiegelt der Song den Facettenreichtum der neuen Platte wider. Laut, wild, und gleich- zeitig ruhig, voller Wärme und Melodie. Das folgende „Before We Get Burned“ liefert flotte Countrymusik. „Fever“ (hier sind Anklänge
an die ersten Cinderella-Nummern hörbar) und „Swing It Out“ sind fast schon die Raus- schmeißer. Hier präsentiert Cox einmal mehr ihr Können im Rockbereich, zwei ebenfalls sehr gelungene Stücke. „Glassy Day“ schließt dann ruhig und besinnlich ein rundum starkes Stück Musik ab! Zusammengefasst enthält „Head Above Water“ 11 großartige Rocksongs voller Energie und Persönlichkeit. Es steckt eine Menge gut gemachter Rockmu- sik, ergänzt durch viele Blueselemente, in der Produktion.
 Metallica -72 Seasons
Sieben Jahre nach dem letzten Studioout-
put „Hard Wired to Self-Destruct“ bringen Metallica mit „72 Seasons“ ihr neues Album heraus. Wie klingen Metallica nun 40 Jahre nach ihrer ersten Veröffentlichung? Mit „Lux Æterna“ wurde ja bereits 2022 eine erste, saustarke Nummer ausgekoppelt, die an die Glanzzeit des Debüts „Kill em All“ erinnert und berechtigterweise große Hoffnungen schürte. Insgesamt 77 Minuten Spielminuten lang ist der neue Langdreher von Metallica, 12 Songs und keine Ballade wurden draufgepackt. Textlich verarbeitet wird mehrfach das eigene Seelenleben, der Albumtitel „72 Seasons“, also 72 Jahreszeiten – bezieht sich laut James Hetfield auf die ersten 18 Jahre im Leben eines Menschen. Der gleichnamige, schnelle Opener zählt mit dem schon erwähnten „Lux Æterna“ zu den beiden absoluten Aktivpunk- ten und Highlights. Auch „Screaming Suicide“ und „Sleepwalk My Life Away“ wissen zu über- zeugen. Bei letzterem Song brilliert Basser Robert Trujillo am Tieftöner und ist auch am Songwriting beteiligt. Sicherlich künftiger Be- standteil der Setlist wird „If Darkness Had A Son“ werden, dafür ist schon der einführende Mitgröhler mit „Temptation“ zu gut! Mit dem längsten Metallica Song ever, „Inamorata“, knackige oder zähe 11 Minuten lang, wird „72 Seasons“ abgeschlossen. Klar ans Herz gelegt sei allen, die Scheibe mehrmals durchzuhö- ren, manche Songs sind wie guter Wein: Sie öffnen sich einfach etwas später!
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