Page 44 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 23
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CD Reviews
  Beartooth – The Surface
Wahrscheinlich gibt es nur wenige Bands,
die sich in den vergangenen Jahren einen so großen Bekanntheitsschub erarbeitet haben, wie Beartooth. Die Band um Frontmann Ca- leb Shomo veröffentlicht mit „The Surface“ im Oktober 2023 das fünfte Studioalbum in nicht einmal zehn Jahren. Der Titelsong „The Sur- face“ ballert mächtig los, Metalcore pur, wie von Beartooth gewohnt, druckvoll produziert. „Riptide“ schließt hier nahtlos an, zweifellos ein Ohrwurm, ebenso wie „Doubt Me“. Etwas relaxter, aber durchaus mit Power geht man es auf „The Better Me“ an, übrigens in Ko- operation mit Country-Rocker Hardy, was
das musikalische Spektrum erweitert. Auch „Might Love Myself“ klingt gemäßigter, über- zeugt durch starkes Songwriting. „Sunshine“ startet mit brachialer Wucht, baut sich dann aber mit kurzzeitiger akustischer Gitarre zur Abrissbirne auf! Mit Ausnahme des Titelsongs wurden die bisherigen Nummern vorab als Singles ausgekoppelt. Ebenfalls saustark ist das folgende „What’s Killing You“, das mit hammerharten Passagen ebenso zu überzeu- gen weiß wie mit großen Harmoniebögen und Chören. Das folgende „Look The Other Way“ ist mit Akustik-Gitarre der Kontrapunkt be- vor „What Are You Waiting For“ wieder richtig brachial startet und mit Uptempo ebenfalls zu begeistern weiß. „My New Reality“ schwächelt dann doch ein wenig, der Schlußtitel „I Was Alive“ bügelt diese leichte Delle wieder aus, bombastischer Refrain, tolle Nummer!
 Anja Thaler –
Dann wären wir das Meer
Die in Tirol lebende Anja Thaler hat im Frühwinter 2023 mit „Dann wären wir das Meer“ ihre erste CD veröffentlicht. Sie singt und schreibt über die kleinen und großen Dinge des Lebens, philosophiert in Form von gefühlsstarker eingängiger Pop-Musik und leichtfüßigen und doch tiefsinnigen Geschich- ten über Freiheit, Liebe und das Brechen
der Norm. Herausgekommen sind 12 starke und abwechslungsreiche Songs: Der Opener „Nicht da“ handelt vom Social Media Wahn- sinn, dem viele von uns verfallen sind. Erst- mals beeindrucken die extrem ausdrucksstar- ke Stimme sowie das gelungene musikalische Arrangement! „America is a Gun“ ist etwas ruhiger, das folgende „Soulmate“ startet fast schon balladesk, es ist eine Liebeserklärung an ihren Partner. So geht es musikalisch ab- wechslungsreich weiter. Funkig und poppig kommt „Dornenkranz“ daher, mit dieser Nummer war Anja Thaler 2018 im Halbfinale beim Protestsongcontest auf FM4! Das fol- gende „Freiheit“ überzeugt neben dem einmal mehr bombigen Gesang durch fette Gitarren- riffs, sehr gelungen! Ruhiger und getragener sind die folgenden Nummern „Warten“ und „Wandel“. Der Schlusssong „Du fehlst“ ist der persönlichste Track, in dem Anja Thaler um ihre zu früh verstorbene Mutter trauert. Ins- gesamt eine Mischung aus Philosophie und Pop-Musik! Daumen ganz hoch, hoffentlich kommt davon Meer!
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