Page 33 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 28
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Trailrunning, wie wir es heute kennen, hat seine
Wurzeln tief in der Menschheitsgeschichte.
Unsere steinzeitlichen Vorfahren waren, wenn
man so will, die ersten Trailrunner, denn sie
mussten durch unwegsames Gelände laufen, um
zu jagen oder Gefahren zu entkommen. Im Ge-
lände zu laufen ist also die Sportart, die für uns
Menschen die natürlichste ist.
In den 1970er Jahren erlebte das Trailrunning in
den USA einen regelrechten Boom. Mit der Ent-
wicklung spezieller Trailrunning Schuhe in den
1990er Jahren wurde der Sport auch für Freizeit-
athleten zugänglicher und sicherer.
In den 2000er Jahren entdeckten immer mehr
Menschen den Reiz, der Natur beim Laufen ganz
nah zu sein. Damit explodierte die Popularität
des Trailrunning förmlich. Events wie der Ultra-
Trail du Mont-Blanc (rund 170 km und 10.000 Hö-
henmeter) zogen tausende von Läufern an und
machten diesen Sport weltweit bekannt. Parallel
ergaben Marktforschungen führender Sportar-
tikelmarken, dass das Interesse am klassischen
Straßen-Marathon deutlich nachgelassene hatte,
während Trailrunning starke Zuwächse erfuhr.
Der Kampf gegen die Stoppuhr rückte damit vor
dem puren Naturerlebnis in den Hintergrund.
2015 erkannte der Leichtathletik-Weltverband
Trailrunning als offizielle Disziplin an. In Öster-
reich wuchs der Trailrunningsektor zwischen
2010 und 2018 um rund 400%.
Trailrunning
Heute ist Trailrunning weit mehr, als nur ein
Sport. Es ist vielmehr eine Lebenseinstellung
und eine Möglichkeit dem Alltag zu entfliehen
und der Natur ganz nahe zu sein. Zudem gibt es
Laufveranstaltungen für jedes Fitnesslevel und
jeden Geschmack – von kurzem Trail bis hin zu
mehrtägigen Ultramarathons. So findet jeder den
für sich passenden Bewerb.
Innerhalb Österreichs hat sich das Sportland
Tirol als ideales Ziel für Trailrunner hervorgetan.
Mit dem „Innsbruck Alpine“ und dem „Pitz Alpine
Glacier Trail“ finden zwei der größten Trailrun-
ning-Festivals in unserem Bundesland statt. Hin-
zu kommen noch zahlreiche Trailrunning- und
andere Laufveranstaltungen.
Doch wie entstand die mittlerweile von fast un-
zähligen Events geprägte Szene in Tirol?
Einer der Pioniere war zweifellos der Goinger
Franz Puckl und mit ihm verbunden der „Berg-
lauf“. 1977/ 78, als diese Sportart in Tirol ankam,
hatte Puckl, der selbst vorher bei Bergläufen
in der Schweiz gestartet war, die Idee, einen
Lauf auf das Kitzbühler Horn zu organisieren.
Herausgekommen ist ein absoluter Klassiker,
ein Straßen-Berglauf, der in seiner Hochblüte
mehr als 700 Starter pro Jahr verzeichnete! Der
„Hornlauf“ ist übrigens der einzige Straßenlauf,
der auf einem Gipfel endet. Die 47. Auflage findet
heuer am 31. August statt. Zusammen mit dem
Frühlingslauf am Kitzbühler Schwarzsee und
freizeit-tirol.at
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