Page 23 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 30
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Outdoorsportarten boomen seit Jahren. Beson-
ders Rennradfahren und Klettern im Sommer,
Skitourengehen und Variantenfahren im Winter.
Alleine im Raum Innsbruck machen sich Tau-
sende im Winter wöchentlich in die Berge der
Umgebung auf. Trotz bester Ausrüstung und
stylischer Bekleidung leider sehr oft ohne das
erforderliche Wissen und oft ohne das im Ernst-
fall (überlebens)notwendige Können. Einer, der
seit 20 Jahren als Profi in den Bergen unterwegs
ist, ist Gerold Santer von der Ski- und Alpinschu-
le Follow me im Sellraintal. Wie er die aktuelle
Situation in den Bergen wahrnimmt und seine
Gedanken zum Thema Sicherheit verriet er
FREIZEIT-TIROL.
Gerold, stell dich kurz unseren Lesern vor,
wie ist Follow me entstanden?
Ich bin 1975 in Innsbruck geboren, mittler-
weile Ehemann, Familienvater, Bergführer und
Unternehmer. Ich wohne mit meiner Familie im
Herzen des Sellraintals in einem dieser tollen
Bergsteigerdörfer. Mein Beruf bringt es mit sich,
dass ich seit über 20 Jahren international als
Berg- und Skiführer unterwegs sein darf. Die
gleich lange Zeit bin ich Leiter der Skischule und
Alpinschule Follow me, die ich auch selbst ge-
gründet habe, mit Sitz in Gries im Sellrain und im
Kühtai. Seit 2019 bin ich Präsident vom Verband
der Alpinschulen Österreich. Meine berufliche
Tätigkeit bringt es mit sich, dass ich auch Mitglied
der Bergrettung Sellraintal und der Lawinen-
kommission Gries im Sellrain bin. Weiters arbeite
ich seit 2007 als aktives Mitglied im Ausbildungs-
team des Tiroler Bergsportführerverbandes.
Follow me Alpinschule
Die Anzahl der Skitourengeher ist in den
letzten 10 Jahren massiv gestiegen. Was sind
deiner Meinung nach die Herausforderungen
für Neueinsteiger?
Als Einsteiger sollte man prinzipiell auf keinen
Fall allein auf Skitouren oder zum Freeriden
gehen. Man muss sich der Gefahr bewusst sein
und wissen, dass man schon von einer geringen
Menge Schnee getötet werden kann. Abseits von
gesicherten Skiräumen und Skipisten wird selbst
oder von Begleitern entschieden, wie und wo
man aufsteigt oder abfährt. Dies gilt gleicherma-
ßen für Schneeschuhwanderer und Winterberg-
steiger. Es gibt sehr viele Reize und Einflüsse,
welche gerade diese Sportarten so boomen
lassen. Durch Medien, Werbung und Freunde
werden diese noch verstärkt. Es bedarf im Ver-
gleich zum Sommer ungleich mehr an Wissen
und Erfahrung, um sich am frisch verschneiten
Berg zurecht zu finden. Das Wetter ist dabei auch
nicht immer nur schön, was zusätzliche Proble-
me birgt oder Gefahren verursachen kann. Auf
Skiern oder am Snowboard reicht es nicht aus,
wenn man zwei Kurven fahren und bremsen
kann! Denn das Fahren im freien Skiraum bedarf
einer guten Skitechnik und die nötige Erfahrung
und Routine am jeweiligen Sportgerät.
Ihr seid ja Komplettanbieter, was können
Kunden bei euch lernen?
Beginnend bei der Skitechnik bieten wir Pri-
vatkurse und Ausbildungen in Gruppen vom
Einsteiger bis zum Profi. Für Skitourengeher und
Freerider gibt es Module und Grundkurse. Wir
bieten gezielt Ausbildungssegmente und aufein-
freizeit-tirol.at
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