Page 32 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 16

RISIKOSPORT MOUNTAINBIKE?
Passend zum Start der Bike-Saison veröffentlichte das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und das ÖKAS (Österreichisches Kuratorium für Alpine Sicherheit) eine neue Studie, die interessante Einblicke in das Nutzungsverhalten und Unfallge- schehen beim Mountainbiken zeigen.
Unfallquote beim Mountainbiken verdoppelte sich seit 2015
Besonders auffallend: Die Zahl der Mountain- bike-Unfälle hat sich seit 2015 verdoppelt – Ten- denz steigend. Dieser enorme Anstieg ist auf den Mountainbike-Boom der letzten Jahre zurück- zuführen. Jedoch ist es nicht zu unterschätzen, dass der Trendsport im Vergleich zu anderen Sommersportarten die zweithöchsten Unfallzah- len in Österreich verursacht. Jährlich sind rund 6.500 Verletzte in den Spitälern auf den alpinen Bike-Sport zurückzuführen. Dabei verständigen die Biker die Alpinpolizei nur bei besonders schweren Verletzungen, beim Absetzen eines Alpinnotrufs oder bei einem tödlichen Ausgang. So werden nur rund 10 % der Unfälle von der Polizei erfasst.
Der Großteil der Unfälle geschieht bei der Ab- fahrt (96 %) und in den Bike-Parks (32 %). Die meisten Biker sehen den Grund für ihren Unfall bei sich selbst: Knapp mehr als die Hälfte (54 %) gab als Unfallursache „Fehleinschätzungen“ und „Fahrfehler“ an. Hauptsächlich sind die Extremi- täten der Radler betroffen. Am häufigsten wird die Schulter verletzt. Aber auch Kopfverletzun- gen (14 % Forstweg; 7 % Bike-Park) wie Gehirn- erschütterungen sind beim alpinen Radsport keine Seltenheit.
Durchschnittlich sieben Tote im Jahr
Im schlimmsten Fall endet die Mountainbike- Tour tödlich. Allein in Österreich versterben durchschnittlich sieben Personen an den Folgen ihrer Verletzungen. Oft sind die Todesfälle auf eine Herz-Kreislauf-Störung bei der Aufwärts- fahrt zurückzuführen.
Fast jeder trägt einen Helm
Positiv zu erwähnen ist die Helmtragequote von 95 %. Auf Fahr-/ und Forstwegen wird laut Stu- die ansonsten kaum Schutzausrüstung getragen.