Page 17 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 19
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 Mit freundlicher Unterstützung von
    rapeuten zum Sportwissenschafter erfolgt. „Wenn man sich beispielsweise einen Kreuz-
bandriss vorstellt, geht der Patient vom Arzt zum Physiotherapeuten und bekommt 8 Einheiten be- zahlt, die dann meist helfen. Er oder sie hat dann körperliche Defizite, aber auch psychische, weil du nach einem Kreuzbandriss Angst hast, wieder zu laufen. Diese wichtige Überleitung zu uns passiert nicht, obwohl sie eigentlich Standard sein müsste. Wir müssen die Leute ja wieder so herrichten, dass sie alltäglichen und später auch wieder sportlichen Belastungen standhalten können!“, so Susanne Wagner.
Das treffe auf enorm viele Bereiche der Ge- sellschaft zu. Die nicht funktionierende, täg- liche Schulsportstunde sei für viele Menschen der Startschuss zu sportlicher Untätigkeit im weiteren Leben. Da der Sportwissenschafter den Versicherungen ja eigentlich Kosten erspart, ist das Verständnis der Branche für von den Ver- sicherungen bezahlten Aromatherapien oder Klangschalenmassagen enden wollend. Das vor dem Hintergrund von den Versicherungen nicht gedeckter, eigener Leistungen und Trainings- stunden. Auf die Volkswirtschaft hochgerechnet, erscheint diese österreichische Lösung in Hin- blick auf Arbeitsausfälle, Heilungskosten oder Frühpensionierungen wenig sinnvoll. So müsse der Preis für die Leistungen der Sportwissen- schafter so gesetzt werden, dass es leistbar bleibt. Dabei ist die Branche durch die standar- disierte Mindestausbildung eines Bachelors in Sportwissenschaften und/oder einer staatlichen Trainerausbildung extrem professionell aufge- stellt.
Susanne Wagner ergänzt abschließend: „Auch Psychologie ist ein großes Thema bei meinen Kunden. Ich trainiere mit Mädchen, die mager- süchtig sind oder Depressionen haben. Durch die Bewegung funktioniert die Endorphin
Ausschüttung. Dadurch öffnen sich die Leute besser als beim Psychologen, wo sie sich nur hin- setzen und etwas erzählen sollten, was sie häufig ohnehin nicht tun. Diese positiven Aspekte reichen bis hin zum Abbau von Psychopharmaka durch den Sport!“
„Hätten die eingangs erwähnten alten Römer vom aktuellen Tiroler Angebot mit 69 Sport- wissenschaftern und 46 Ernährungscoaches gewusst, wären sie wohl neue Römer, oder zumindest aber, um Falco, den größten öster- reichischen Popstar in Erinnerung zu rufen, junge Römer geworden!“ ist sich Fachgruppen- geschäftsführer Patrik Rauter abschließend mit einem Zwinkern sicher.
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Text & Fotos: Bernhard Schösser


























































































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