Page 32 - Freizeit-Tirol-Magazin20
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                                Innsbrucks Naturraumbotschafter
 „Es war eine Veranstaltung zum gegenseitigen Austausch und zur Diskussion ohne erhobenem Zeigefinger!“, so Anzengruber.
Diese Veranstaltung soll jährlich wiederholt wer- den. Eine wichtige Gruppe in diesem Geflecht an Naturraumnutzern sind die Studenten, kommen doch jährlich neue, sportinteressierte Damen und Herren zum Studium mit genau diesen sportlichen Interessen nach Innsbruck. Hier hat die österreichische Hochschülerschaft verspro- chen, diese Themen nach außen zu tragen. Als oberste Prämisse für alle Beteiligten gilt: „Mit gegenseitigem Respekt und Toleranz hat jeder Platz!“. Um diesen gegenseitigen Respekt und das Commitment zu naturschonendem und konfliktfreien Verhalten sichtbar zu machen, hat die Stadt ein gelbes Band mit dem Aufdruck „Naturraum Botschafter:in“ entwickelt, das den anderen Personen im Wald gegenseitige Tole- ranz und Akzeptanz signalisiert. Diese Band kann an sämtlichen Sportgeräten festgemacht wer- den, kann um das Handgelenk getragen werden, am Hut oder auch als Hundehalsband verwendet oder einfach in die Rucksackschlaufe gewickelt werden. Wer also „Naturraum Botschafter:in“ werden möchte, erhält dieses Band im Rathaus in Innsbruck im Büro von Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.
Und was ist, wenn dieses freundliche Mitein- ander nicht klappt? „Unbelehrbare schwarze Schafe, die sich trotz vorhandenem, großzügi- gem Angebot immer noch danebenbenehmen, müssen in letzter Konsequenz mit Strafen durch die Polizei rechnen!“ so Anzengruber, der auch für illegale Baumrodungen zum Bikevergnügen, nächtliche sportliche Aktivitäten im Schutzwald oder Vermüllungen klarerweise kein Verständnis hat. Trotzdem versucht er im Dialog mit allen Be- teiligten unermüdlich das Angebot zu erweitern und ein konfliktfreies Miteinander im Naturraum der Landeshauptstadt sicher zu stellen.
Als Innsbrucker Naturraumbotschafter ist mir be- wusst, dass ...
» der Naturraum sensible Biotope birgt und Lebensraum von unzähligen Wildtier- und Pflanzenarten ist.
» der Bergwald als Schutz vor Lawinen, Stein- schlag und Muren lebenswichtig ist und als Schutzwald gepflegt werden muss.
» der Bergwald Rohstoffproduzent und Arbeitsort bei der Holzernte ist.
» ich meine Aktivitäten auf fremdem Grund und Boden ausübe und die Flächen unent- geltlich durch die Allgemeinheit in Anspruch genommen werden.
» der Innsbrucker Naturraum auch Alm- und Weidegebiet, sowie (schwer zu bewirtschaf- tendes) Jagdrevier ist.
» alle Erholungssuchenden das legitime Inte- resse haben, ihre Aktivitäten ungestört und ohne sich zu ängstigen ausüben zu können.
Als Innsbrucker Naturraumbotschafter bemühe ich mich aktiv darum, meine Aktivitäten naturschonend und konfliktfrei auszuüben, ich kenne und respektiere die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Bedürfnisse und Interessen der anderen Lebensraumnutzer und versuche auch mein Umfeld zu rücksichtsvollem Ver- halten anzuregen.
      32 freizeit-tirol.at
Text: Bernhard Schösser, Fotos: M. Freinhofer, B. Schösser





















































































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