Page 30 - Freizeit-Tirol-Magazin25
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Berge in Not
dem bereits bestehenden Fünftel in die Infra- strukturerhaltung.
Angenommen, die Kampagne ist erfolgreich: Wofür wird das gesammelte Geld konkret eingesetzt?
Sollte die Kampagne erfolgreich sein, wird das Geld wie geplant für die Sanierung und den Erhalt von Schutzhütten sowie für die Pflege
und Instandhaltung des Wegenetzes eingesetzt. Es geht also um „die großen Sachen“ wie z.B.
die Bettelwurfhütte oberhalb von Absam. Hier bauen wir die Materialseilbahn auf Werksverkehr um, damit Personal oder Handwerker zur Hütte fahren können. Die Kosten dafür belaufen sich auf 1 Million Euro. Oder die Generalsanierung der Glungezerhütte bei Tulfes. Das Dach ist un- dicht, und die Unterkünfte sind veraltet. Zudem steht die Hütte auf schwindendem Permafrost. Diese Generalsanierung kostet ca. 3 Millionen Euro.
Insgesamt bedeutet das, dass notwendige Repa- raturen durchgeführt, teils über 100 Jahre alte Schutzhütten generalsaniert oder sogar ersetzt, energiesparende Maßnahmen implementiert und Sicherheitsstandards verbessert werden. Das geht so in einem 5-Jahreszyklus, beginnend mit Planungsarbeiten, wobei der „Peak“ sicher-
lich im 4. Jahr zu sehen ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Anpassung an die klimatischen Veränderungen, um die Infrastrukturen langfris- tig zu sichern.
Sprechen wir vor der Nationalratswahl den Faktor „Zeit“ an. Sollte der Worst Case eintre- ten, die Kampagne ist nicht erfolgreich und die Regierung stellt keine weiteren Mittel zur Verfügung - welche Auswirkungen hätte das für die alpinen Vereine in Österreich?
Die Zeit läuft! Schon aktuell ist es so, dass wir bei der Jahreshauptversammlung nicht alle einlan- genden Anträge bedienen können, also Beihilfen- anträge der Sektionen reduzieren oder ablehnen müssen. Sollte der Worst Case eintreten, könnte dies gravierende Auswirkungen auf die alpinen Vereine und die gesamte Bergsportgemeinschaft haben. Ohne ausreichende finanzielle Mittel könnten viele Hütten geschlossen werden, was den Zugang zu den Bergen erschweren würde. Alle alpinen Vereine in Österreich gemeinsam verlieren pro Jahr drei bis vier Hütten! Auch das Wegenetz könnte zunehmend in einem unsiche- ren Zustand bleiben, was das Risiko für Berg- sportler erhöhen würde. Dies hätte nicht nur Auswirkungen auf den Tourismus, sondern auch
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