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                Berge in Not
 begünstigen. Diese infrastrukturellen Heraus- forderungen erfordern erhebliche finanzielle Mittel für Instandhaltung und Anpassung. Leider gibt es auch hier Finanzierungsengpässe, die es schwierig machen, alle notwendigen Arbeiten zeitnah durchzuführen. Hinzu kommen immer häufiger auftretende Wegeschäden aufgrund von Extremwetterereignissen, die auch die Ma- terialkosten (Werkzeuge, Brücken, Materialien, Schulungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche) in die Höhe treiben. Zum Glück gibt es unglaublich viele ehrenamtliche Helfer, die sich um diese Wege kümmern. Helfer, die beispielweise nach jedem Unwetter vom Stempeljoch über den „Wil- de Bande Steig“ zur Bettelwurfhütte gehen, um nach Schäden zu schauen und diese zu beheben. Es werden die Freunde zusammengerufen und die notwendige Sanierung eingeleitet. In Summe
sprechen wir hier von über 1.000 ehrenamtli- chen Helfern im Alpenverein! Wir haben das jetzt ausgerechnet: Wir geben pro Kilometer Weg und Jahr ca. € 46,00 für Material und Spesen aus. Das enthält auch eine kleine Entschädigung für den Funktionär von rund € 26,00 pro Tag. In Summe hochgerechnet sind das rund 2,3 Millionen pro Jahr. In Gebieten, wo wir keine ehrenamtlichen Helfer mehr haben, müssen wir die Arbeit an
Wegebautrupps auslagern, beispielsweise am Stubaier Höhenweg. Diese Trupps kosten 10-mal so viel! Diese ehrenamtliche Tätigkeit ist daher von unschätzbarem Wert, da sie den Erho- lungssuchenden am Berg ermöglicht, die Wege kostenfrei zu nutzen und das Bergerlebnis zu genießen. Auch auf unseren Schutzhütten gibt es mit dem „Bergsteigeressen“ eine kostengünstige Verpflegung und leistbare Übernachtungsmög- lichkeiten, da es uns als Alpenverein wichtig ist, dass die Berge für möglichst viele Leute zugäng- lich sind.
    Die von uns eingesetzten Beträge aus der Vergangenheit halten aber nicht mehr, da die Gewitter, Starkregen oder Muren aktuell leider nicht mehr selten sind, sondern ein bis zwei
Mal pro Jahr auftreten! Davor haben wir Angst. Wir müssen unseren vereinsinternen Katastro- phenfond jedes Jahr ausweiten. Das geht jedoch auf Kosten anderer Aufgaben und Bereiche wie Jugendarbeit, Bergsport oder Naturschutz. Bis 2023 haben wir bereits ein Fünftel unseres Ge- samtbudgets für die Instandhaltung von Hütten und Wegen aufgewendet. Da das nicht mehr ausreicht, haben wir seit 2024 eine „Hüttenumla- ge“ von € 2,50 pro Mitgliedsbeitrag (bei Vollmit- gliedschaft) eingeführt. Diese fließt zusätzlich zu
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