Page 27 - Freizeit-Tirol-Magazin25
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                 Die Kampagne „Notruf aus den Alpen“ läuft seit über zwei Monaten. Wie kam es zu der Idee und was versprechen sich die Initiatoren davon?
Die Idee zur Kampagne „Notruf aus den Alpen“ entstand aus der dringenden Notwendigkeit heraus, auf den Zustand vieler alpiner Infrastruk- turen aufmerksam zu machen. Die Schutzhütten und Wege in den Alpen sind ein wesentlicher Teil unseres kulturellen Erbes und ein wichtiger Faktor für den nachhaltigen Tourismus. Wir sprechen hier bewusst von „Schutzhütten“, also Hütten, zu denen man mindestens eine halbe Stunde oder länger hingeht. In Tirol haben wir 48 dieser Hütten, beispielsweise das Defregge- rhaus am Großvenediger, die Pfeishütte oder die Bettelwurfhütte. Das ist für Tirol eigentlich eine überschaubare Anzahl. Den größten Anteil hat die Steiermark mit 67 Hütten, in Vorarlberg sind es 13. Mit der Kampagne möchten die alpinen Vereine in Österreich das Bewusstsein für die aktuellen Herausforderungen schärfen. Heraus- forderungen, vor denen wir stehen, insbesonde- re angesichts des Klimawandels. Das Ziel ist es, Unterstützung zu mobilisieren, sowohl finanziell als auch politisch, um die notwendige Sanierung und Instandhaltung sicherzustellen.
Stichwort „politisch“ – Gebi Mair ist mit 9,5 Millionen vorgeprescht. Er erklärte auf unse- re Anfrage nach dem Feedback darauf: „Zero. Null. Nada. Die Landesregierung hat das Problem ignoriert, wie alle anderen Probleme auch!“. Mair wird jedoch im Herbst diesen An- trag im Tiroler Landtag zur Abstimmung brin- gen. Wie sind die politischen Rückmeldungen sonst, die ihr als größter alpiner Verein von der Politik erhaltet?
Nun, österreichweit ist der politische Zuspruch sehr positiv. Die mit der Petition einhergehen- de touristische Infrastruktur und der Nutzen sind unbestritten. FPÖ und SPÖ wollen dieses Anliegen österreichweit unterstützen, auch soll es in die Landeshauptleute-Konferenz einge- bracht werden. Wiewohl wir wissen, dass wir in Vorwahlzeiten aktuell damit quasi in der Luft hängen.
Ein brisantes Thema ist auch die Instand- haltung des Wegenetzes, gibt es da ebenfalls bereits Finanzierungsengpässe?
Ja, die Notwendigkeit zur Sanierung betrifft nicht nur die Hütten, sondern auch das 50.000 Kilometer lange Wegenetz in den Alpen. Der Klimawandel führt zu veränderten Wetterbe- dingungen, die Erosion und Schäden an Wegen
Berge in Not
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