Page 16 - Freizeit-Tirol-Magazin26
P. 16

                                 Die Freeride Familie Häusl
 gefahren werden. Es folgt die „Technik“: Das ist vor allem bei den Juniors sehr wichtig, aber gute Fahrtechnik steht ganz oben. „Air and Style“: Größere Sprünge und Tricks bringen dich nach oben in der Wertung, sie müssen aber kontrol- liert ausgeführt werden. Und schließlich „Flüssig- keit“: Die Linie soll flüssig gefahren werden, kein stoppen ... Der Zuseher soll das Gefühl haben, dass die Rider genau wissen, wo sie sich am Berg befinden und alles im Griff haben. Das Team an Judges gibt dann Punkte, zwischen 1 und 100. Mit der höchsten Punkte Anzahl gewinnt man seine Wertung. Es gibt meist 4 Kategorien: Ski Damen und Herren, Snowboard Damen und Herren.
Wie sieht es mit dem Thema „Sicherheit“ aus?
Stefan: Bei Events wird der Hang von den Veran- staltern kontrolliert. Er wird zum Teil gesprengt und gesichert. Dieser Prozess beginnt schon lange vor dem Event und der Berg wird perma- nent beobachtet.
Geli: Außerdem wird der Umgang mit der Not- fallausrüstung regelmäßig in den Teams mit den Coaches geübt. Was ich sehr wichtig finde. Die Ausrüstung besteht aus Helm, Protektoren und der Notfall-Ausrüstung: LVS Gerät, Schaufel, Sonde und Rucksack. Und ja, bei Freeride World
Tour Events muss man auch mit Airbag Rucksä- cken fahren.
Jana, was steht auf deinem Rennplan der kommenden Saison 24/25?
Jana: Mein erster Event wird im Kühtai sein. An- schließend geht es zur Junioren WM nach Kappl. Wir starten also sofort „Vollgas“ mit dem wich- tigsten Wettbewerb des Jahres. Aber ich freue mich schon sehr drauf, auch meine Freunde vom letzten Jahr aus der ganzen Welt wieder zu tref- fen und mit ihnen zu shredden. Danach werde ich versuchen, viele „3 Stern – Junior“ Events zu fahren, um viele Punkte für die Gesamtwertung der Junioren zu ergattern. Heuer wird es uns
oft in die Westalpen treiben, denn ich will die Faces dort kennen lernen. Die Berge sind dort oft steiler und alpiner. Ich glaube, das bringt mir für die Zukunft sehr viel, wenn ich mich jetzt schon daran gewöhne.
Wie stellt sich die Szene weltweit dar?
Jana: Die Freeride Szene ist total bunt, das kann man sagen. Die Neuseeländer haben sich letztes Jahr zum Beispiel beinahe alle einen „Vokuhila“ Haarschnitt schneiden lassen. Einige färbten sich die Haare dazu gelb oder grün. Es sind echt viele schräge Vögel unterwegs. Das ist so lustig, denn wir Österreicher sind da oft die Braven. Da müssen wir noch etwas dran arbeiten ;-). Das Schönste ist allerdings, dass wir alle gemeinsam Gas geben und uns füreinander freuen, wenn jemandem z.B. ein Trick gelingt. Auch motivieren wir uns gegenseitig, etwas Neues zu probieren. Somit ist es ein „voll cooler Haufen“!
Geli: Es ist auch für mich als Mama schön zu sehen, dass die Kids nach dem Event zusam- men Skifahren gehen und Spaß haben, bis es zur Preisverteilung kommt. Sie motivieren sich gegenseitig, freuen sich füreinander und schau- en dabei aufeinander. Das ist toll zu beobachten. Außerdem braucht Freeriden wenig Infrastruk- tur. Ein Skilift genügt und dann einfach raus in die Natur. Es müssen nicht die höchsten oder steilsten Berge sein und es muss auch nicht un- verspurt sein. Freeriden kann man fast überall!
   16 freizeit-tirol.at
Fotos: Nordica/ Simon Rainer, FWT/ Mia Knoll, Jakub Sedivy





















































































   14   15   16   17   18