Page 25 - Freizeit-Tirol-Magazin26
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                                Lukas Ruetz
  Lukas Ruetz ist begeisterter Skibergsteiger mit Hang zu ultralangen Skidurchquerungen an einem Tag und steilen Erstbefahrungen in seiner Heimat, dem Sellraintal. In einer Saison bringt er es dabei auf über 140 Skitouren und mehr als 150.000 Höhenmeter. Außerdem betreibt er den Onlineblog www.lukasruetz.at mit sehr vielen nützlichen Informationen zum Thema Skitouren und Lawinen und hält regelmäßig Vorträge zum Thema Lawinenkunde. Lukas Ruetz kennt sein Revier, die Sellrainer Berge, wie wohl kaum ein anderer. FREIZEIT-TIROL traf den sympathischen Alpinisten im Gasthaus der Familie Ruetz in Sankt Sigmund.
Seit wann betreibst du deine Onlineseite, wie bist du auf die Idee dazu gekommen?
Nun, zum Tourengehen brachte mich meine Familie, da mein Vater sehr viel in den Bergen unterwegs war. Zum Thema „Schnee und Lawi- nen“ brachte mich mein leider kürzlich verstor- bener Klassenvorstand Christian Mader vom Gymnasium am Adolf Pichler Platz in Innsbruck. Dieser war ebenfalls begeisterter Tourengeher und schlug mir zur Matura in Geografie vor, über Schnee und Lawinen zu schreiben. Ich fand die Idee gut, kaufte mir ein paar Bücher zu diesem Thema, las sie und war total gefesselt davon.
Du konzentrierst dich mit deinen Beiträgen auf dein Heimatrevier, die Sellrainer Berge. Warum?
Der Vorteil ist, dass ich mich hier nicht nur geo- grafisch super auskenne, sondern das Wetter und die Niederschläge regelmäßig beobachten kann. Es ist schon zwischen dem Sellraintal und dem Ötztal oder dem Wipptal ein kleiner Unter- schied. Dieser Unterschied wird riesig, wenn du über einen Umkreis von mehr als 50 Kilometern hinausgehst. Dort bist du bei weitem nicht so mit den aktuellen Verhältnissen vertraut wie zuhau- se, wo ich so viel unterwegs bin.
Du beobachtest die Schneelage hier ja den gesamten Winter, verfolgst akribisch den Schneedeckenaufbau und die Umwandlung. Richtig, ich grabe unzählige Schneeprofile in einer Saison. Dabei sehe ich Schicht für Schicht, was los ist, verfolge also einzelne Schichten, wie sie sich im Zeitverlauf entwickeln.
Was würdest du einem Skitourenanfänger oder jemandem, der von der Pistenskitour ins alpine Gelände wechseln möchte, zum Beginn raten?
Die Grundlage ist sicherlich der Besuch eines Standardlawinenkurses. Hier lernt man mit
einer LVS-Ausrüstung umzugehen, also mit Lawinenpieps, Schaufel und Sonde. Wichtig ist es auch, mit dem aktuellen Lawinenlagebericht zu arbeiten. Das sind meistens 2 bis 3 Tageskurse. Was ich jedem wirklich ans Herz legen möchte, ist die Seite „Skitourenguru“ (www.skitourenguru. ch) aus der Schweiz. Diese Seite bewertet tages-
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