Page 13 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 28
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Grillen ist eine Jahrtausende alte, kulinarische
Tradition, die in vielen verschiedenen Kulturen
weltweit eine bedeutende Rolle spielt.
Die Ursprünge der Grillerei sicher zu datieren,
gestaltet sich schwierig, da diese Kochtechnik in
verschiedenen Teilen der Erde etwa gleichzeitig
auftrat. Frühmenschen erkannten, dass das
Garen des Fleisches über offenem Feuer sowohl
die Haltbarkeit, als auch Geschmack und Textur
verbesserte.
Im antiken Griechenland und Rom war das
Grillen ein beliebtes kulinarisches Vergnügen.
Doch auch in anderen Erdteilen, wie Afrika und
Südamerika, wurde es zu einem wichtigen Be-
standteil der lokalen Küche.
Im 20. Jahrhundert erlebte das Grillen als Volks-
sport einen Aufschwung. Mit der Verbreitung
von Holz- und später Gasgrillern, wurden Grill-
partys zu einer beliebten Freizeitaktivität. In
den Vereinigten Staaten wurden Grillwettbewer-
be und Grillvereine gegründet, welche sich der
Perfektionierung von Techniken und Rezepten
widmeten.
Heutzutage ist das Grillen so vielfältig wie
nie zuvor. Von Klassikern, wie Pulled Pork
oder Ripperl bis hin zu gegrilltem Gemüse mit
Marinaden aus der ganzen Welt – der Fantasie
sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Durch die
verwendeten Techniken, vom schnellen Grillen
bei hoher Temperatur über direkter Hitze oder
langsamen Garen bei geringeren Temperaturen
über mehrere Stunden stehen dem Grillfan die
unterschiedlichsten kulinarischen Möglichkeiten
zur Verfügung.
Das Grillen bringt Menschen zusammen und
dient als soziales Bindungserlebnis schlechthin.
Man isst gemeinsam mit Familie und Freunden
und genießt gemeinsam das Leben. Rechtzeitig
zum Beginn der brutzelnden Sommersaison reis-
te FREIZEIT-TIROL nach Söll zum Grillpapst und
Buchautor Helmut Hochfilzer. Ziel war es, den
unkundigen „Fleisch auf den Rost-Legern“ Tipps
und Tricks liefern zu können.
Beginnen wir mit der „Hardware“, welche
Arten von Grillern gibt es?
Der Holzkohlegrill ist in den Augen vieler Grillbe-
Helmut Hochfilzer
geisterter das Nonplusultra. Sowohl im Grill-Fee-
ling als auch im Geschmack der drauf zuberei-
teten Speisen werden dem Holzkohlegrill die
besten Eigenschaften zugesprochen. Jedoch hat
der Holzkohlegrill in der Nutzung den Nachteil,
dass er viel Rauch und Ruß produziert und somit
nicht überall uneingeschränkt genutzt werden
kann. Eine Alternative dazu ist der Gasgrill.
Das Grillen mittels Gas bietet einige Vorteile.
Das schnelle Anheizen ist ein erheblicher Vorteil
gegenüber einem Holzkohlegrill und ist binnen
kurzer Zeit erledigt. Des Weiteren gestaltet sich
das Grillen mit Gas sehr sauber, da keine Ver-
brennung stattfindet und sich somit kein Qualm
und Ruß entwickelt.
Ähnlich dazu ist der Elektrogrill, welcher der wohl
sauberste und auch anpassungsfähigste Grill ist.
Sein großer Vorteil ist die Möglichkeit, ihn auch in
Innenräumen nutzen zu können. Ein plötzlicher
Wolkenbruch kann der Grillparty mit der Elektro-
variante kein Ende setzen. Besonders in Wohn-
siedlungen, in denen das Grillen auf dem Balkon
verboten ist, ist er der ideale Grill, da bei seiner
Nutzung keine Verbrennung stattfindet. Kritiker
behaupten, das Grillgut schmecke nicht nach
Holzkohle, in Blindtests konnten die Probanden
jedoch keine Unterschiede feststellen. Sehr be-
liebt, da platzsparend, ist der Kugelgrill. Der Ku-
gelgrill ist im Wesentlichen vergleichbar mit dem
Holzkohlegrill. Er wird ebenfalls mit Holzkohle
betrieben, durch das Abdecken mithilfe des ab-
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