Page 36 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 29
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staltungen genießen, immer fern von jeglichem
Kommerz. Just am heutigen Tag hätte es hier ein
Frühschoppen geben sollen, das aber nach Trins
verlegt wurde. Eine schwer beschädigte Kapelle
und eine nicht zugängliche Hütte, umrahmt von
planierten Erdmassen, das ist wenig einladend.
Wie geht es nun weiter?
Ein Mühlendorf in dieser Form wird es nicht
mehr geben. Weder an dieser Stelle noch sonst
irgendwo im hinteren Gschnitztal. Die massiven
Murenabgänge am 30. Juni haben gezeigt, dass
immer mit neuerlichen Naturkatastrohen gerech-
net werden müsse. Zum Glück gab es keine Per-
sonenschäden im Tal, die massiven Sachschäden
werden die Bewohner aber noch lange begleiten.
Neben den momentan mit Hochdruck im Bau
befindlichen Schutzwällen rund um das ehe-
malige Mühlendorf gibt es jedoch eine konkrete
Überlegung, damit dieser Ort nicht komplett in
Vergessenheit gerät. So soll das Mühlendorf in ei-
ner stark verkleinerten Form rund um die Kapelle
weiterleben. Es ist ein schöner Erinnerungsplatz
mit Sitzgelegenheiten, Brunnen und Tafeln mit
Fotos und Ansichten des ursprünglichen Mühl-
dorfes für künftige Besucher geplant. Das alles
aber erst nach Abschluss der aktuellen Arbeiten
am Gelände und der kompletten Renovierung
der beiden verbliebenen Gebäude. Und wohl
auch nach der Verarbeitung von Schock und
Trauer, die den Menschen hier immer noch in
den Knochen und Köpfen stecken!
Für diesen Neuanfang wurde ein Spendenkon-
to bei der Raika Wipptal-Stubaital eingerichtet.
IBAN: AT06 3632 9000 0050 3391. Vergelt’s Gott!!
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Text & Fotos: Bernhard Schösser