Page 18 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 16
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Die Tiroler Bäder
    Markus Huber
von 08.00 bis 10.00 Uhr, wie Markus Huber, der Geschäftsführer des Bades in Telfs, berichtet. Am Achensee, im 2018 eröffneten Atoll in Mau- rach, unterrichten die Wasserrettung Schwaz/ Achensee und die Wasserrettung Kramsach. Zusammen mit mehreren Schwimmschulen
gilt das Hauptaugenmerk der Lehrenden den „Achenseer Wuslschwimmern“, also den einhei- mischen Kindern vom Kindergartenalter bis zur Mittelschule. Die Kinder werden mit Unterstüt- zung der Gemeinde vergünstigt unterrichtet. Die Kurse finden jeweils im Frühjahr und im Herbst, durchgehend eine Woche lang, statt. Auch im Atoll sind die Schwimmlehrer wie fast überall
in unserem Bundesland gegenwärtig komplett ausgebucht. Als zusätzliche Initiativen bieten beispielsweise der ASVÖ ein Talentescouting und das Ministerium ergänzende Schwimmkurse im Sommer an. Ein nach wie vor offenes wie leidiges Thema in der Landeshauptstadt ist die verfüg- bare Wasserfläche: So ist man in Innsbruck und Umgebung immer noch auf der Suche nach einer neuen 50-Meter-Wettkampf-Bahn, um mehr Kapazitäten für Vereine aber auch private Bade- gäste zu schaffen. Wesentlich dramatischer sieht die Situation im Tiroler Unterland aus: Mit dem Zusperren des WAVE in Wörgl fehlt ein wichtiger Partner. Wenn die Entfernung zum nächsten Hallenbad zu groß ist, können die Schulen die Lehrpläne nicht erfüllen, da zu viel Zeit für die Anreise verloren gehen würde. Daher erfolgt der Schwimmunterricht in den abgelegeneren Ge-
meinden nur im Sommer im Freibad. Einzig die Leistungssportler freuten sich im Lockdown beim ihnen erlaubten Training über leere Becken und geräumige Bahnen.
Energieproblematik
Der Sprecher der Tiroler Bäder in der Wirt- schaftskammer Tirol, Ulrich Mayerhofer, er- läutert die Problematik der stark zunehmenden Energiepreise und der dahingaloppierenden Inflation. Diese Teuerung betreffe nicht nur die Tiroler Hallenbäder, sondern auch die Freibäder, die eine Badewasservorwärmung haben.
Ulrich Mayerhofer
So koste ein Tag Saison Vorbereitung im Tivoli- Freibad in Innsbruck so viel Erdgas wie ein Ein- familienhaus in einem ganzen Jahr verbraucht. Generell gilt, dass rund 20 Prozent der Betriebs- kosten in den Bädern Energiekosten sind. Nicht nur deshalb versuchen die heimischen Bäder auf alternative Energie umzusatteln. Hier kommen Wärmepumpen als Ersatz für das Erdgas zum Einsatz, die jedoch wesentlich mehr Strom benö- tigen. So kann das Tivoli Freibad bereits 80 bis 90 Prozent des Bedarfs über Wärmepumpen abde- cken. Solarenergie, Hackschnitzelheizungen (sind beispielsweise im Alpenbad Leutasch oder in der Erlebnistherme Zillertal in Fügen, durch Binder- holz, im Einsatz) und Fernwärme stellen weitere sinnvolle Alternativen dar. Da für Solarenergie zu wenig Flächen vorhanden sind, ist ein Energie- umstieg aktuell bei vielen Betrieben (noch) nicht
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