Page 14 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 19
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Ernährungsberater und Sportwissenschafter
 nach. Die „International Society of Sports Nutri- tion“ bestätigte in einem aufwendigen Positions- papier, dass Koffein dem Körper selbst während sportlicher Tätigkeiten kein Wasser entzieht
und nicht die Flüssigkeitsbalance stört. Somit ist gegen einen moderaten Kaffeekonsum von 3-4 Tassen pro Tag nichts einzuwenden.“, erklärt Hannes Wechselberger.
Das perfekte Sportgetränk?
Lange Zeit galt Wasser als das perfekte Sportge- tränk! Schweißverlust bedeutet nicht nur Wasser- verlust, sondern auch Verlust an Mineralstoffen und Spurenelementen. Je größer und regelmäßi- ger der Schweißverlust ist, desto mehr ist darauf zu achten, die richtigen Getränke auszuwählen. Bei Belastungen bis ca. 45 Minuten (Wettkampf- intensität) reicht Wasser/stilles Mineralwasser. Bei längeren Belastungen sollten je nach Dauer/ Intensität etc. zusätzlich Kohlenhydrate (Zucker) enthalten sein, um eine Muskelermüdung hin- auszuzögern und eine bessere Wasseraufnahme im Darm zu erreichen. Hannes Wechselberger hat einen Tipp für ein selbstgemachtes Sport- getränk: „600 ml Wasser + 400 ml Fruchtmolke
+ 1,2 g Salz.“ Die weitverbreitete Meinung, dass Magnesium gegen Muskelkrämpfe helfe, stimmt auch nicht: „Die wissenschaftliche Evidenz, dass Magnesium Muskelkrämpfen im Sport vorbeugt oder sie heilt, ist aktuell nicht gegeben.“
Was bringen Nahrungsergänzungsmittel?
Für Hobbysportler scheinen diese das Um und Auf in der Sporternährung zu sein. „Wie der Name schon verrät, sollen Nahrungsergän- zungsmittel die Ernährung ergänzen und nicht ersetzen. Hierzu ein passender Spruch von Prof. Ron Maughan: „Wenn ein Supplement wirkt, ist es vermutlich verboten. Wenn es nicht verboten ist, wirkt es vermutlich nicht.“ In bestimmten Situationen, wenn der Bedarf gegeben ist, kann es jedoch durchaus sinnvoll sein zu Supplemen- ten zu greifen, welche nur in Absprache mit einer Fachperson (z.B. Diätologin) eingenommen werden sollen.
Fettverbrennung durch Bewegung?
Die Fettverbrennung startet erst nach 30 Mi- nuten Training! „Diese Aussage ist ein Mythos.
Fette werden schon zu Arbeitsbeginn von der Muskelzelle zur Energiegewinnung herangezo- gen. Wie hoch der prozentuelle Anteil der Fett- verbrennung zur Energiegewinnung ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Intensität, Trainingszustand, Belastungsdauer etc. ab“, so Wechselberger.
Wie schafft man es jetzt als bisheriges „Couch- potato“ oder mäßiger Gelegenheitssportler mit sportlicher Betätigung aktiver zu werden? Hannes Mörtl, Sportwissenschafter und Berufs- gruppensprecher für Sportwissenschaftliche Beratung in der Wirtschaftskammer Tirol, hat ein
  Hannes Mörtl
paar Vorschläge: „Nimm dir vor, mehr Bewegung zu machen, um ein schon lange gesetztes Ziel
zu erreichen. Mit jedem Jahr wird es tatsächlich wichtiger, dass du über ein ausreichendes Maß an Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordi- nation verfügst. Lege dir persönlich ein Mindest- maß an Bewegung pro Woche fest. Wähle Sport- arten, die dir Freude bereiten und in denen du dich verbessern möchtest. Sei aber auch bereit, neue Bewegungsformen auszuprobieren. Wenn du dich jedes Mal auf das angenehme Gefühl direkt nach einer Aktivität freust, wird dein Weg schnell zum Ziel. Durch diesen „Rausch durch Be- wegung“ baust du dir positive Gewohnheiten auf und erreichst deine persönlichen Ziele!“
Wer dieses Training optimal starten und effizient betreiben möchte, nützt das umfangreiche
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