Page 8 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 19
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Herbert Pixner
 Meran im Italienischen Kulturinstitut vor 50 Leu- ten. Zu dieser Zeit wollten uns kaum Veranstalter buchen, unsere Musik wurde eher belächelt.
So beschlossen wir 2010 unsere eigene Tour zu organisieren. Wir spielten in kleinen Theatern oder Wirtshaussälen. Diese kleine Touree war überraschenderweise komplett ausverkauft und so entschieden wir uns so weiter zu machen.
Seither haben wir uns unser Publikum lang-
sam erspielt. Es ist ein Publikum, das für das kommt, was wir machen, nicht nur wegen eines Hits. Mittlerweile dürfen wir in den schönsten Konzerthäusern im deutschsprachigen Raum auftreten, beispielsweise in der Elbphilharmonie Hamburg, dem Festspielhaus Salzburg oder dem Wiener Konzerthaus. Das ist für uns aber nicht wichtiger als ein kleiner Club, wenngleich es ein gewisses Prestige darstellt. Essentiell ist es, dass man uns beim Auftritt sehen und spüren kann, da wir eine sehr intime Musik machen. Daher sind die großen Konzerthäuser schon das Limit, wo es für unsere Musik noch Sinn macht. Natürlich könnten wir die kleine Olympiahalle
in München voll bekommen. Das würde uns als Band, aber auch dem Publikum nichts bringen. So konzentrieren wir uns auf die bekannten Konzerthäuser und Locations und spielen im Jahr zwischen 80 und 100 Konzerte in Östereich, Deutschland, Italien und der Schweiz. 2015 und 2016 haben wir mehr oder weniger durchge- spielt, das waren an die 200 Auftritte pro Jahr. Das löste sich dann mit den größeren Häusern etwas, da sich der Gebietsschutz vergrößerte und wir mit 80 Konzerten gleich viele Tickets ver- kauften wie vorher mit 200. Der logistische und energetische Aufwand ist immer derselbe, egal ob wir vor 120 oder 3.000 Besuchern spielen. 2018 haben wir die Electrifying-Tour komplett in
Eigenregie organisiert. Wir haben die Konzert- häuser selber angemietet, die Technik organi- siert, 100.000 Tickets verschickt, die gesamte Promo und Bewerbung erledigt und unseren Plakatierer bis nach Hamburg, Berlin und Leipzig gesendet. Unterm Strich blieb es zwar das gleiche Ergebnis als wenn man mit externen Ver- anstaltern arbeitet, da wir fünf Leute zusätzlich im Büro benötigten. Doch für mich persönlich war es eine sehr wichtige Erfahrung im Bezug auf den Bereich der Konzertorganisation. Generell versuchen immer wieder etwas Neues auf die Beine zu stellen.
Etwas Neues – das trifft ja auch auf eure Zu- sammenarbeit mit Symphonieorchestern zu? Ja, 2019 machten wir die erste Tour mit Orches- ter, damals mit den Berliner Symphonikern.
Das war eine knackige Geschichte, 23 Konzerte in einem Monat in Österreich, Deutschland und der
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