Page 28 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 23
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 BLOCHZIEHEN ST. LEONHARD
    Die Fasnacht von St. Leonhard im Pitztal, einer Gemeinde mit ca. 1.500 Einwohnerinnen und Einwohnern im inneren Pitztal, stellt insofern einen interessanten Fall dar, weil in ihr zwei ver- schiedene Tiroler Fasnachtstraditionen ineinan- der übergreifen: zum einen das Blochziehen mit Ähnlichkeiten zu den Fasnachten in Fiss und Fließ, zum anderen der Scheller-und-Roller-Brauch, wie man ihn beispielsweise aus Imst kennt.
Die Fasnacht in St. Leonhard in ihrer heutigen Form entstand aus dem Wunsch heraus, ebenso wie in anderen Pitztaler Orten regelmäßig in die Fasnacht zu gehen. So fand in den Jahren 1954 und 1957 ein „Blochziachn“ statt, dann aber
bis 1983 nicht mehr. Im Jahr 2000 gründeten
Freunde der Fasnacht den Fasnachtsverein von St. Leonhard, und in der Fasnacht 2001 präsen- tierte man ein von Grund auf neu gestaltetes Blochziachn. Zugleich einigte man sich darauf, die Fasnachtsumzüge ab 2004 im Vierjahres- rhythmus durchzuführen.
Die Hauptmasken der St. Leonharder Fasnacht sind die „Miasmandln“ und „Tatschnmandln“. Beide tragen Kostüme aus Baumbart, doch in die Kostüme der Tatschnmandln sind zusätzlich noch Zirbenzapfen aufgenäht. Ferner schmückt deren Kopf ein mit Baumbart benähter Hut.
Als die St. Leonharder im Jahr 2000 daran gingen, ihre Fasnacht wieder einzuführen, holten sie
sich zunächst Ratschläge von den Fasnachtlern
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