Page 30 - Freizeit Tirol Magazin Ausgabe 23
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Blochziehen St. Leonhard i. P.
  konstruktiv mitzieht, weil er sich immer wieder mit den Bären überwirft.
Das St. Leonharder Blochziachn bietet darüber hinaus weitere spannende Handlungen. Hervor- zuheben sind die „Gangln“ der Scheller und Roller, die absolut eigenständig sind.
  beschäftigt. Dort kommen allmählich auch die Fasnachtswägen zum Stillstand: der Wagen der Musikkapelle, die Hexenstuba und der Wagen der Miasmander. Zu erwähnen ist auch die Hol- zer-Gruppe mit zwei kleinen Wägelchen.
 In St. Leonhard beginnt der erste Roller mit seinen Sprüngen. Sobald er das dritte Mal den Boden berührt hat, fängt der Scheller mit wuch- tigen Schritten zu schellen an. Jeder Roller kann selbst entscheiden, wann er mit seinem Gangl anfängt. Auf bestimmte Signale hin schellen alle gemeinsam. Zu erwähnen sind auch der Hexen- tanz und der Tanz bzw. choreografierte Kampf zwischen Miasmandln und Tatschnmandln.
 Vor dem Gasthof „Hotel Liesele Sonne“ sind fast alle Figuren der St. Leonharder Fasnacht mit dem Einführen von Personen aus dem Publikum
Die Laberasänger geben vor dem Postamt ihre lyrisch-musikalischen Dichtungen, die von heite- ren Vorkommnissen und Missgeschicken im Ort handeln, zum Besten. Sie stellen Schautafeln auf, auf denen die wesentlichen Szenen einer vor- getragenen Geschichte in Form von Karikaturen aufgemalt sind. Am Ende wird das Bloch beim Gemeindeamt versteigert. Um 18 Uhr, beim Bet- läuten, werden alle Masken abgenommen.
Vgl. Thomas Nußbaumer: Fasnacht in Nordtirol und Südtirol. Von Schellern, Mullern, Wudelen, Wampelern und ihren Artgenossen. Loewenzahn: Innsbruck 2010, S. 364–367
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Text: Thomas Nußbaumer, Fotos: Karin Schaub-Nußbaumer

























































































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