Der Berglaufpapst: Franz Puckl

Es gibt Legenden des Sports. Einige davon sind mit Weltruhm behaftet, andere teilweise nur eher einem Insiderkreis bekannt. Zur zweiten Kategorie zählt der „Berglaufpapst“ Franz Puckl aus Going. 1977/ 78, als diese Sportart in Tirol ankam, hatte Puckl, der selbst vorher bei Bergläufen in der Schweiz gestartet war, die Idee, einen Lauf auf das Kitzbühler Horn zu organisieren. Herausgekommen ist ein absoluter Klassiker, ein Straßen-Berglauf, der in seiner Hochblüte mehr als 700 Starter pro Jahr verzeichnete!

Der „Hornlauf“ ist übrigens der einzige Straßenlauf, der auf einem Gipfel endet. Die 44. Auflage findet heuer am 28. August statt. Zusammen mit dem Frühlingslauf am Kitzbühler Schwarzsee und dem Astberglauf (40. Auflage am 02. Oktober 2022) führt Puckl seit zwei Jahren seine eigene Serie, den „FP-Cup“, durch. Hier gibt es für KombistarterInnen tolle Gewinnchancen. Puckl selbst begann seine sportliche Karriere 1945 als Fußballer, 1971 war er Gründer des Fußballvereins SK Going. 1982 wurde vom umtriebigen Unterländer der Internationale österreichische Berglaufcup ins Leben gerufen, dessen Geschäftsführer er bis 2019 war.

Seit 1973 betätigt sich Franz Puckl auch als Skilangläufer, wegen seiner zahlreichen Teilnahmen wurde er von den Veranstaltern des „Koasalaufs“ als „Koasalauf-Legende“ ausgezeichnet. Stichwort „Teilnahmen“: Puckl führt über sämtliche seiner absolvierten Wettkämpfe penibel Buch bzw. Heftchen: 73 Exemplare sind es inzwischen. Bis zum 30. April 2022 hat er an 2006 Rennen erfolgreich mit vielen Siegen und top Platzierungen teilgenommen!

Die Liste seiner Ehrungen ist so wie die Anzahl seiner Pokale mittlerweile fast unüberschaubar, eine ganzer Sportschrank in Going beherbergt die im Laufe der Jahrzehnte bei Rennen erhaltenen Laufshirts und Jacken. Seit 2013 ist Puckl offiziell „invalide“, was ihn jedoch nicht stört, weiterhin bei Wettkämpfen anzutreten. „Ich starte halt mit Einverständnis der Veranstalter etwas früher, um niemanden zu behindern, meine Herausforderung ist es, als Hinkebein ins Ziel zu kommen!“, grinst der 86-jährige schelmisch.