Klaus Erler

Klaus Erler

 

Klaus Erler ist beruflich fest in der Immobilienbranche verwurzelt. Quasi zur Entspannung schreibt er nebenbei Bücher. Welche, und warum er überhaupt mit dem Schreiben begonnen hatte, erklärte er FREIZEIT-TIROL.

Klaus, eigentlich bist du in der Immobilien Branche tätig. Was machst du genau?
Ich habe mich auf die Vermittlung von Immobilien konzentriert, betreibe aber auch die Entwicklung von Wohnanlagen und arbeite österreichweit. Ich beschäftige mehrere Mitarbeiter und biete das Konzept der Gesamttreuhandschaft an. Das heißt "alles aus einer Hand": Von der Finanzierung bis zur Immobilie, die Abklärung steuerlicher sowie rechtlicher Fragen, die treuhändische Abwicklung, Liegenschaftsbewertung und vieles mehr, das alles gibt es bei mir.

Wie lange machst du das schon?
Das mache ich schon mehr als 15 Jahre, insgesamt bin ich seit 25 Jahren selbstständig. Ich arbeite in Innsbruck und Umgebung, habe zusätzlich aber die österreichweite Leitung aller Mitarbeiter mit Büros in Innsbruck und Wien.

Zusätzlich zum ausgefüllten Terminkalender bist du auch ein erfolgreicher Buchautor mit bisher fünf Veröffentlichungen. Wie bist du auf die Idee gekommen, Bücher zu schreiben?
Also ehrlich, ein Buch zu schreiben war schon immer ein Traum von mir. Ich habe davon schon in der Schule geträumt. Damals stellte ich mir das als etwas ganz Spezielles vor, so, als schreibe man nur ein Buch in seinem Leben. (lacht). Tatsächlich ist es so, dass ich einfach gerne schreibe. Ich habe das Gefühl, etwas erzählen zu können, etwas weiter zu geben! Ich schreibe, da ich es wahnsinnig gerne mache, es ist eine Art von Meditation für mich. Eine Möglichkeit vom Stress "herunter zu kommen", genauso wie der Ausdauersport, den ich fast täglich betreibe. Es ist für mich wirklich der perfekte Ausgleich zum Beruf. Ich versuche mit meinen Büchern ein paar Leute zu erreichen, ohne jetzt eine große Schriftstellerkarriere hinlegen zu wollen. Der eine oder andere Leser kann sich mit meinen Büchern identifizieren. Meine Werke sind leicht leserlich geschrieben, so wie mir als gebürtigem Zillertaler "der Schnabel gewachsen" ist. Ohne Garantie auf Vollständigkeit oder Wichtigkeit!

Du kommst aus dem Zillertal, von wo genau?
Ich bin in Tux aufgewachsen, ursprünglich von einer Alm auf 1.740 Metern Seehöhe. Wie in meinem Buch beschrieben, war es für mich im Winter ganz normal, mit der Rodel fünf Kilometer in die Schule zu rodeln und zu Mittag dann die Schlitten von der Rodelbahn einzusammeln und mit auf den Hof zu bringen, damit sie im Gastronomiebetrieb wieder vermietet werden konnten. Wir hatten eine Landwirtschaft, mein Vater war zusätzlich noch Waldaufseher. Somit war ich im Sommer von klein auf am Feld beim Mithelfen. Was ich damals oft verfluchte, erscheint mir heute rückblickend als wahnsinnig schöne Kindheit!

Ein Buch heißt "Mediterrane Lässigkeit in 44 Tagen"?
Es ist ein Paradoxon zu meiner Kindheit in den Bergen. Da ich am Bergbauernhof aufgewachsen bin, dachte ich, dass am Meer alles besser sein müsste. Mein erster selbstbezahlter Urlaub, ich war damals 17 Jahre alt, führte mich (zumindest gedanklich) ans Meer. Eigentlich waren es aber drei Tage Campingurlaub am Gardasee. Damals dachte ich: Die Welt gehört mir! Ich habe den Titel bewusst so gewählt, weil ich denke, dass ich diese mediterrane Lässigkeit habe, um mit Problemen gut umgehen zu können. Das sind Tugenden und Werte, die mir meine Eltern mitgegeben haben. Das ist generell die Message meiner Bücher: Man kann allen Widrigkeiten im Leben trotzen, es wird immer weiter gehen! Einer meiner Lieblingssprüche ist: "Am Ende wird alles gut, wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende!"

Somit verarbeitest du Persönliches oder Erlebtes in deinen Büchern?
Alles, was in meinen Büchern steht, habe ich persönlich erlebt und auch gemacht. Allerdings habe ich natürlich nicht alles neu erfunden. Da ich bisher rund 1.500 Bücher in meinem Leben gelesen habe, davon sehr viele Ratgeber, ist das eine oder andere natürlich schon bekannt.
Ich schreibe aber nicht nur Ratgeber, sondern, wenn man will, durchaus auch "leicht philosophisch angehauchte" Texte, da ich mir einfach Gedanken über das Leben mache. So zum Beispiel im Buch "Die Maus und die Tiere", das ich meiner Frau zum ersten Hochzeitstag geschrieben habe. Es ist eine philosophische Erzählung darüber, wie einfach es war, als wir und kennen gelernt hatten und wie wichtig es für mich war, darüber ein Buch zu schreiben. Oder das Buch "Liebe Chiara", das ich anlässlich des 12. Geburtstages meiner Tochter geschrieben habe. Es sind 19 persönliche Essays, eigentlich das, was ein liebender Vater seinem Kind ohnehin mitgibt, nur in Buchform.

Wie verlegst und vertreibst du deine Bücher?
Alles im Eigenverlag. Ich habe einen Verlag in Berlin, mit dem ich für den Vertrieb auf verschiedenen Plattformen gelistet bin. Klar wäre es für den Verkauf wichtig zusätzlich "Klinken zu putzen", diese Zeit nehme ich mir aber nicht. Ich bin zum Teil im Tiroler Buchhandel vertreten, um meine Werke aber wirklich zu promoten, fehlt mir die Zeit. Ich müsste drei bis vier Mal pro Woche am Abend Lesungen halten, das geht sich nicht aus. Natürlich gibt es meine Bücher bei Schulungen, wenn ich Mitarbeiter ausbilde oder Immobilienunternehmen coache. Aktuell fehlen mir aber das Marketing und die Promotion dazu. Ich denke da aber ohnehin eher an Guerilla-Marketing...!

Was ist dein aktuelles schriftstellerisches Projekt?
Das nächste Buch, das in Kürze erscheinen wird, heißt "Das Luder-Prinzip". Was denkst du dir dabei, wenn du den Titel hörst?

Es ist die "Verkaufsschlampe", oder? Nun, genau das Gegenteil ist der Fall! "Luder" sind die Anfangsbuchstaben meiner leider schon verstorbenen Eltern Ludwig und Erika. Es geht im Buch um Liebe, Urvertrauen, Demut auf der einen Seite, aber auch um unternehmerische Attribute wie Risikobereitschaft, Unternehmensgeist, Disziplin oder Leidenschaft. Das "Luder-Prinzip" in Kombination mit weiteren Grundsätzen des Verkaufs, wie die "80:20 Regel" oder "das Gesetz der Anziehung". Ein weiteres Buch mit 180 Seiten, das dann vermutlich im Internet zu wenig gefunden wird ....! (lacht).

Da musst du dann auch massiv in die Facebook-Werbung gehen. Aktuell tummeln sich viele Experten und Motivatoren auf diesem Kanal!
Es ist ja nicht so, dass ich behaupte, dass meine Bücher die besten sind. Ich lese eigentlich immer sechs bis acht Bücher gleichzeitig und lese auch immer wieder in meinen eigenen Büchern. Ich habe schon einige Bücher, die sich sehr gut verkaufen, weggestellt, da sie mich nicht angesprochen haben. Zum Glück schreibe ich grundsätzlich in erste Linie für mich und weiß, dass ich marketingmäßig noch etwas herausholen kann!

www.klauserler.com

 

Text und Bilder: Bernhard Schösser