No Bros is back!
Gegründet im Jahr 1974 von Klaus Schubert und dem damaligen Bassisten Michael Ausserhofer gilt No Bros bis zum heutigen Tag als die österreichische Heavy-Rock-Institution. In den frühen 1980ern sorgte die Innsbrucker Band mit erfolgreichen Alben, Top-Platzierungen in den Charts und ausgedehnten Touren - u. a. mit Motörhead, Saxon, Girlschool oder Krokus für Furore in und außerhalb ihrer Heimat. Eine Band, die anfänglich gerne mit Uriah Heep und Deep Purple verglichen wurde, die aber mit ihren energiegeladenen Liveshows und nicht zuletzt wegen des einzigartigen Gesangs von Freddy Gigele Eigenständigkeit demonstrierte und einen hohen Wiedererkennungswert besaß.
Fünf No Bros-Alben - jedes für sich ein Meilenstein - wurden in den vergangenen Jahrzehnten veröffentlicht. Den Beginn machten 1982 die legendären Longplayer "Heavy Metal Party" und "Ready For The Action" (beide 2015 erstmals auf CD re-released), es folgten in unterschiedlichen Line-ups "Our Own Way" (1983), "Cavalry Of Evil" (1986) und mit einigem Abstand noch "Hungry For The Good Times" (2006). Darüber hinaus erschienen in zum Teil limitierten Auflagen noch diverse Best-of- und Rarities-Compilations.
Als Gitarrist und No Bros-Mastermind Klaus Schubert im Jahr 2013 sein Album- und Live-Projekt "Schubert in Rock" realisierte - die größten No Bros-Hits wurden dafür mit Rockgrößen wie Tony Martin (Black Sabbath), Don Airey (Deep Purple), Neil Murray (Whitesnake), Joe Lynn Turner (Rainbow), Marc Storace (Krokus) und Biff Byford (Saxon) neu aufgenommen und pünktlich zum Nikolaus in einem spektakulären Event auf die Bühne der Dogana im Congress Innsbruck gebracht -, waren die Reaktionen überwältigend. So wurde eine Idee geboren und umgesetzt, etwas, worauf alle Fans seit vielen Jahren gehofft hatten, die No Bros Reunion mit Original-Sänger Freddy Gigele, inklusive einem neuen No Bros-Album - "Metal Marines"!
Wir trafen Klaus Schubert, um mit ihm über Vergangenheit und Gegenwart zu sprechen, und freuen uns, seine wie immer pointierten Zitate und O-Töne wieder geben zu dürfen!
Zu den Anfängen von No Bros:
"Jede Band braucht einen Entdecker, einen Mentor, einen Unterstützer, um vom Start zu kommen. Wir hatten das in der Person von Gotthard Rieger, der damals in Ö3 verschiedene Sendungen wie "Musik-Report", "Harte Währung" oder das "Hard Rock Cafe" machte und moderierte. Zu dieser Zeit war es noch möglich, Live-Bänder und Mitschnitte im Radio zu spielen, und da hat er halt immer No Bros mit rein gebracht..! Mit "GRs Rockshow" schaffte er es übrigens auch ins staatliche TV, was für heutige Verhältnisse undenkbar wäre. Zu unserer Zeit war es üblich, dass die Bands ihre Musik selber komponierten und im Proberaum ausfeilten und anschließend möglichst oft live spielten. So wurde die Fangemeinde vergrößert, die bei uns seit damals treu immer noch besteht. Allerdings können wir uns an einige Sachen bei den Gigs in den 80ern nicht mehr so ganz genau erinnern."
Wie ist die aktuelle Musikszene?
"Heute ist doch alles am Marketingreißbrett geplant, Bands werden gecastet, wichtig ist, dass sie im Takt tanzen und hüpfen können und gut aussehen. Die Kompositionen sind von anderen, die Musik kommt vom Band. Es fehlen Charaktere, Charisma und Wiedererkennungswert, es ist alles nur noch Abklatsch von damals! Allerdings bin ich froh, dass ich in dieser Zeit nicht mehr anfangen muss!
Radiolandschaft in Österreich?
"Früher gab es in Ö3 Programmvielfalt und jede Menge tolle Sendungen verschiedenster Stilrichtungen. Dann kam die tolle Programmreform aus Deutschland, rein auf Vermarktung ausgerichtet, und alle einheimischen Musiker flogen aus dem Programm. Die Privatradios machen ja nichts besser, alle wollen klingen wie Ö3, ein fürchterliches Werbedauerfeuer. Als Österreicher musst du dich für Ö3 schämen!"
Zum neuen Album:
"Metal Marines" war für uns eine besondere musikalische Herausforderung, nämlich dort anzuschließen, wo wir damals aufgehört hatten. Es ist ein sehr spontanes und emotionales Album geworden, mit viel Spielraum für Improvisationen - etwas, worauf ich speziell Wert gelegt habe. Ich hoffe, die Fans sehen es so wie ich. Mit Metal Marines ist es uns mit unseren Mitstreitern gelungen, ein lebendiges, überaus kraftvolles neues Zeichen zu setzen! Weltweite tolle Rezensionen in der Fachpresse und den Internetmusikportalen bestärken und freuen uns natürlich!"