Telfs Lebt

Telfs Lebt

Nationale wie internationale Konzertbesucher des Genre "Rock" sprechen seit einigen Jahren ehrfurchtsvoll von "Telfs Rock City" (angelehnt an "Detroit Rock City" von Kiss). Weit über die Grenzen Tirols hinaus ist Telfs mittlerweile nicht nur für diese Konzerte, sondern für qualitätsvolle Veranstaltungen (fast) jeder Art und Größe bekannt. Neben einer eventfreundlichen Gemeindeleitung trägt der Kulturverein "Telfs Lebt" seit 10 Jahren einen wesentlichen Teil zu diesem Erfolg bei. Obmann Christian Santer und sein Stellvertreter Arnold Wackerle lassen die Geschichte des Vereins Revue passieren.

Wie seid ihr auf die Idee zu "Telfs Lebt" gekommen?
Christian: Die Idee zum Verein kam uns zum Jahresende 2007 nach dem Besuch eines Konzerts der Quireboys im Komma in Wörgl. Wir waren davon begeistert. Telfs hatte von früher her zwar mit dem Rathaussaal, dem Art Club und großen Bands wie Santana, Zucchero, Die Toten Hosen u.a. eine tolle Historie, jedoch wurde zu dieser Zeit, speziell im Genre Pop- und Rockmusik, nichts gemacht. Daher beschlossen wir den Verein "Telfs Lebt" zu gründen. So kontaktierten wir, beseelt von dem Gedanken "das kann ja nicht so schwer sein", das Management der Quireboys. Und veranstalteten am 01. Juni 2008 mit dieser Band unser allererstes Konzert. Wir, das waren damals Alex Kanetscheider, meine Freundin (und jetzige Frau) Beate und ich. Natürlich haben wir von Anfang an unsere engsten Freunde überzeugen können, mit zu helfen. So ist Arnold dazu gekommen, wie auch einige andere aus dem jetzigen aktiven Vorstand. Das Konzert war ein tolles Erlebnis für alle und finanziell auch einigermaßen erfolgreich. "Telfs Lebt" war der damalige Projektname. Am 10. Oktober im selben Jahr hatten wir dann die konstituierende Vereinssitzung. Übrigens ist das Logo seit damals gleich geblieben!

Wie viele Mitglieder hat der Verein heute?
Arnold: Aktuell 281 Mitglieder (Anmerkung: Zum Zeitpunkt dieser Fragestellung waren es 280, worauf der Schreiber dieser Zeilen aus Freude und Anerkennung spontan den Aufnahmeantrag stellte und unbürokratisch mit Barbezahlung des Mitgliedsbeitrages aufgenommen wurde). Der allergrößte Teil unserer Mitglieder ist aus Telfs. Aber erfreulicherweise haben wir auch Leute aus Südtirol oder Deutschland bei "Telfs Lebt". Das sind meist die Fans und unser Stammpublikum. Aktiv im Vorstand sind 15 Leute regelmäßig tätig, bei den Veranstaltungen helfen noch ein paar mehr mit.

Was ist die ursprüngliche Ausrichtung des Vereins?
Christian: Obwohl der Großteil von uns eine Affinität zu Rockmusik und Heavy Metal hat, ist das nicht der Grundgedanke. Vielmehr wollten wir, das kann in den Gründungsstatuten nachgelesen werden, als Freundeskreis etwas gemeinsam machen, mit dem Ziel, den Veranstaltungssektor in Telfs zu beleben. Von Anfang an mit dabei war eine jährliche Veranstaltung für Kinder. Es gab ebenfalls Kabarettabende, weil wir alle gerne lachen und weil diese Veranstaltungen für uns durch Einnahmenteilung mit den Künstlern finanziell relativ sicher waren. Es ist uns im Lauf der Jahre geglückt, die großen Namen der Kabarettszene nach Telfs zu holen. Erfreulicherweise ist nach solchen Auftritten auch immer ein Gewinn in der Vereinskassa geblieben...

Arnold: ..... was ja speziell bei unseren kreativen Rockgeschichten gelegentlich das Gegenteil ist, da wir Bands zusammen spielen lassen, die uns persönlich gefallen. Da sind wir dann oft froh, wenn sich alles finanziell ausgeht.

Christian: Wobei wir uns nicht als reinen "Rockverein" sehen: Wir haben über die letzten Jahre beispielsweise Wolfgang Ambros oder Papermoon veranstaltet. Ebenso haben wir das "1. Telfer Blasmusikfestival" mit über 1.000 Besuchern oder zweimal ein Mittelalterfest organisiert.

Arnold: ..... was ja speziell bei unseren kreativen Rockgeschichten gelegentlich das Gegenteil ist, da wir Bands zusammen spielen lassen, die uns persönlich gefallen. Da sind wir dann oft froh, wenn sich alles finanziell ausgeht.

Christian: Wobei wir uns nicht als reinen "Rockverein" sehen: Wir haben über die letzten Jahre beispielsweise Wolfgang Ambros oder Papermoon veranstaltet. Ebenso haben wir das "1. Telfer Blasmusikfestival" mit über 1.000 Besuchern oder zweimal ein Mittelalterfest organisiert.

Wie wird euer Engagement von der lokalen Politik aufgenommen?
Arnold: Wir hatten von Anfang an die wohlwollende Unterstützung der Gemeinde. Wir erhalten seit dem ersten Jahr eine überschaubare, aber fixe, finanzielle Unterstützung, außerdem gibt es bei Veranstaltungen Subventionen für den Saal.

Christian: Die Partner der ersten Stunde sind heute immer noch mit dabei: Die Gemeindewerke Telfs, der Tourismusverband und die Raiffeisenbank Telfs.

Arnold: Wir lukrieren beispielsweise mit dem Blasmusikfestival ja auch Nächtigungen. Die Leute kommen mit Bussen und möchten alle hier schlafen. Das geht dann weit über die Bettenkapazität von Telfs hinaus. Christian: Zusätzlich tragen wir den Namen "Telfs" mit unseren Veranstaltungen weit über die Grenzen hinaus.Wenn man "Telfs" googelt, findet man im Internet sehr viele unserer Tätigkeiten dokumentiert.

Stichwort "Tätigkeiten" - was macht der Verein "Telfs Lebt" außer Veranstaltungen und Konzerten noch?
Arnold: Wir sind als rühriger Verein natürlich aktiv im Telfer Vereinsgeschehen mit dabei. Klarerweise arbeiten wir beim Dorffest mit, wir helfen bei der Aktion "Sauberes Telfs" mit (Anmerkung: Eine Müllsammlung), oder auch bei den Kindererlebniswochen.

Was ist das finanzielle Ziel des Vereins?
Christian: Wir versuchen ein finanzielles Polster zu haben, falls einmal eine Veranstaltung nicht so klappt. Gerade in den Anfangsjahren haben wir sehr vorsichtig gewirtschaftet. Unser klares Bekenntnis ist: Wir greifen kein Veranstaltungsprojekt an, das wir im Vorfeld nicht finanzieren können. Das ist sich eigentlich immer ausgegangen.

Arnold: Als Bonus für unsere Vereinsmitglieder hatten wir schon einige Jahreshauptversammlungen im "Zeisele-Stadl", die mit John Corabi und Bruce Kulik, den Quireboys, Adam Bomb oder dem Bonfire Chef Hans Ziller unplugged durchaus ein jeweils starkes Abendprogramm boten.

Was ist zum 10-Jahres-Jubiläum geplant?
Christian: Ein dichtes Programm: Am 24. Februar ist der bayrische Comedystar Günther Grünwald zu Gast. Die Hardrock-Ikone Zakk Wylde spielt am 17. März mit seiner Black Label Society in Telfs. Das ist das einzige Konzert in Österreich in diesem Jahr, worauf wir sehr stolz sind! Wir raten schon jetzt, Restplätze zu sichern! Unsere Jubiläumsparty gibt es dann am 5. Mai im Rathaussaal mit den Musikern, mit denen alles angefangen hat: Den Quireboys. Die Band, die (neben den Quireboys) schon bei unserem 5-jährigen Jubiläum als Headliner aufgetreten ist und alle begeistert hat, beehrt uns an diesem Tag ebenfalls wieder: Die Legenden aus New Jersey - Skid Row! Für alle Kinder gibt`s am 13. Oktober das Kindermusical "Ritter Rost & das Gespenst". Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird der Kabarettgipfel "Dorfer-Düringer-Stipsits" werden, eine Doppelveranstaltung am 07. und 08. November.

Somit steht weiteren 10 Jahren "Telfs Lebt" nichts im Weg?
Arnold: Eigentlich nicht, obwohl wir vor zwei oder drei Jahren durchaus einen Durchhänger, eine Talsohle, hatten. Doch 2017 war so erfolgreich, dass wir wieder voll motiviert sind. Wir haben den Vorstand etwas vergrößert, um neue Leute und somit frisches Blut herein zu bekommen.

Christian: Auch wenn wir es aus Überzeugung und aus Freundschaft tun: Der Erfolg, wie wir ihn 2017 mit dem ausverkauften Konzert von Airborne (1.200 Besucher) oder mit dem supervollen Auftritt von Gernot Kulis hatten, tut uns allen gut. Wir bekommen immer wieder bestätigt, dass wir es den Bands und Künstlern sehr angenehm machen. Daraus entstehen regelmäßige Kontakte und Freundschaften. Die Künstler merken, dass wir es in erster Linie aus Spaß und nicht wegen dem Geldverdienen machen. Als Veranstalter sind wir gute Gastgeber, da wir als Verein nicht so kostenorientiert wie ein gewerblicher Veranstalter handeln müssen. Überraschenderweise waren selbst verrufene "Diven" wie Blackie Lawless von W.A.S.P. pflegeleicht und nett. Stress und Ärger gab es bisher genau einmal, mit einem superwichtigen Drummer...! Zu Blackie Lawless fällt mir noch eine Anekdote ein: Er sagte zu mir: "It`s so beautiful here, could you just take a picture of me, I´m just like a tourist today!". Worauf ich von ihm und seiner Frau ein Foto machte - mit der Hohen Munde im Hintergrund!

Über die restlichen, im Rahmen dieses Gesprächs erzählten Anekdoten, breiten wir vorsätzlich das "Mäntelchen des Schweigens". FREIZEIT-TIROL gratuliert an dieser Stelle "Telfs Lebt" und wünscht, verbunden mit dem Dank für die langjährige und beste Zusammenarbeit, weitere erfolgreiche 10 Jahre in "Telfs Rock City"! Wir werden darüber berichten!