Winds of Change! Das grün-schwarze Zukunftsmodell!

Winds of Change! Das grün-schwarze Zukunftsmodell!

Der FC Wacker Innsbruck ist der dritterfolgreichste Verein Österreichs. Zehn Meistertitel und sieben Cup Siege stehen zu Buche. Waren die 70er und 80er Jahre im alten Tivoli und auch die Ära zu Beginn des neuen Jahrtausends sportlich und emotional noch "goldene Zeiten", so pilgerten nach dem Zwangsabstieg und den darauf folgenden "Fahrstuhlspielen" zwischen Bundesliga und Erste Liga nur noch die hartgesottensten Wackerfans ins Stadion. Wer mit Menschen aller Generationen über Fußball im Tivoli spricht, bekommt immer wieder die Geschichten der großen Europacupduelle gegen Celtic Glasgow, Borussia Mönchengladbach, Real Madrid, AC Fiorentina, VfB Stuttgart oder Lokomotive Moskau zu hören. Für viele sind dies Erinnerungen an "die gute alte Zeit", als Fußball in Tirol national und international wettbewerbsfähig war. In einer Zeit, die immer schnell- und kurzlebiger wird, haben diese Erlebnisse die Jahrzehnte überdauert. Zu Glanzzeiten waren rund um das rappelvolle Stadion Nummernschilder aus allen Teilen Tirols auszumachen, zuletzt freute man sich schon über 3.000 Besucher. Winds of Change!

Präsident Gerhard Stocker, Generalmanager Alfred Hörtnagl, Clubmanager Peter Margreiter und Kommunikationschef Felix Kozubek versuchen nun, an diese glanzvolle Geschichte anzuknüpfen und haben ein neues Konzept entwickelt. Das schwarz-grüne Zukunftsprogramm trägt den Titel "Ein Sportunternehmen in Zahlen, Fakten & Zielen".

Zum Ist-Stand: Für den Fall eines aktuell sehr realistischen Aufstiegs in die Bundesliga würde (mit Stand 15. Jänner 2018) ein Budget in der Höhe von € 4,84 Mio. zur Verfügung stehen. Zum Vergleich: Das Budget im Bundesliga Durchschnitt ohne Salzburg beträgt € 15,00 Mio.

Fakt ist, dass seit Sommer 2017 erhebliche Fortschritte verzeichnet werden konnten. Der Altersschnitt der Profimannschaft wurde auf knapp über 24 Jahre deutlich reduziert. Das Team ist konkurrenzfähig und präsentiert sich aktuell als Aufstiegsaspirant. Die Entscheidung, junge Spieler großzuziehen, erwies sich als goldrichtig. Diesbezüglich erinnert sich allerdings Ali Hörtnagl an seine aktive Zeit am Tivoli: "Bei uns war der Altersschnitt damals über 30. Aber wir waren eine tolle Truppe. In der Kabine gab's die Devise - Wir gehn raus und haun sie weg! - und das haben wir dann auch gemacht."

Weiters konnten 55 "Golden Members" als neue Botschafter des Vereins gewonnen werden - Ziel der Aktion ist es, Wirtschaftstreibende enger zu binden. 62 Vereine haben sich der Wacker-Initiative "Pro Fußball Tirol" angeschlossen. Innovationen im Bereich Medien wurden umgesetzt. So überrascht Wacker Innsbruck mit der ersten Online-Stadionzeitung Österreichs: Einfach gemütlich auf der Tribüne Platz nehmen und die wichtigsten Infos aus der eigenen Tasche ziehen. Wer steht in der Startformation? Wer ist verletzt? Wie ist der Gegner aufgestellt? Antworten auf diese Fragen finden Zuschauer neuerdings auf stadionzeitung.at. Während des Spiels kann man die eigenen Einschätzungen dank der Live-Daten bestätigen lassen. Welche Mannschaft hat tatsächlich mehr Ballbesitz? Wer gewinnt die meisten Zweikämpfe und wie sieht es aktuell in der Live-Tabelle aus? Zusätzlich gibt es einen eigenen Wacker-Podcast.

"Der FC Wacker Innsbruck soll erlebbarer und spürbarer werden. Dieses Ziel haben wir uns vor der Saison gesteckt. Mit der Online Stadionzeitung sind wir diesem Ziel ein Stück nähergekommen. Ein Smartphone gehört zur Standardausstattung eines jeden Stadionbesuchers. Wieso diese Tatsache nicht nutzen und aktuellste Infos sowie Live-Daten anbieten? Zudem verbessern wir dadurch unsere Ökoperformance. Ein weiterer wichtiger Grund für diese Entscheidung", so Felix Kozubek, verantwortlich für die vereinseigenen Kommunikationskanäle.

In den letzten Jahren war zu beobachten, dass viele ehemalige Wacker-Getreue (Fans, Partner, Sponsoren) ihr Interesse am Verein zurückgeschraubt oder gar verloren haben. Oft hörte man Sprüche wie: "Ich würde ja wieder kommen. Aber sie müssen halt mal gewinnen" oder "Solange der Verein die Kassa-Situation nicht hinbekommt, sehen sie mich nicht wieder." Viele Menschen waren aufgrund der anhaltenden sportlichen Talfahrt frustriert und haben diesen Frust offen zum Ausdruck gebracht. Dies hat der Verein aber als Chance erkannt. Wo Emotionen sind, ist auch Interesse. Unter dem Motto "Endlich wieder Wacker" wurden unterschiedliche Maßnahmen getroffen, um die Fans bei ihren Gefühlen abzuholen, ihnen zuzuhören, den Verein herzuzeigen, für Entscheidungen zu werben und sich die Gunst des Publikums wieder zu erarbeiten. Dieser Trend soll weiter anhalten.

Gerhard Stocker erklärt die Motivation der Vereinsführung: "Unser Ziel ist es, den Menschen in Tirol zukünftig wieder besondere Erlebnisse zu ermöglichen und den Europacup nach Tirol zurück zu holen. Um das zu erreichen gibt es zwei Wege: Gemeinsam mit externen Geldgebern Top-Spieler nach Tirol locken, die den Europacup wieder hierher zurückbringen. Oder weiterhin den eigenen Nachwuchs stärken und zu einer der attraktivsten Plattformen für Talente werden. Dafür braucht es wettbewerbsfähige Trainingsmöglichkeiten und zukunftsfähige Strukturen. Aus diesem Grund arbeiten wir mit Nachdruck an der Realisierung eines schwarz-grünen Trainingszentrums. Der Tiroler Fußball muss wieder eine attraktive Bühne für Tirol und für die Tiroler Wirtschaft werden!"

Auch Alfred Hörtnagl betont, dass in den letzten Wochen viel Positives gelungen sei. Eine weitere Initiative des Vereins feierte ihren Einstand im Greenvieh in Obermieming. Gut 150 Fußballbegeisterte folgten der Einladung des FC Wacker Innsbruck und besuchten den ersten schwarz-grünen Sportstammtisch der Neuzeit. Bereits eineinhalb Stunden vor dem offiziellen Beginn kamen die ersten Gäste. Das prominent besetzte Podium, bestehend aus Präsident Stocker, Ali Hörtnagl, Lokalmatador Florian Jamnig, Torhüter Christopher Knett und Shootingstar Florian Rieder, schien die Oberländer zu locken. Eröffnet wurde mit einem kurzen Film, der sowohl historische Szenen aus der über hundertjährigen Geschichte des FC Wacker Innsbruck als auch Bilder aus der laufenden Saison zeigte. Ein wahrer Gänsehautmoment. "Der Film war echt beeindruckend. Da wird dir als Spieler einmal so richtig bewusst, wie viel im Tivoli los sein kann, wenn man als Mannschaft starke Leistungen abliefert", bemerkte etwa Torhüter Knett. Nach dem Film führten Kozubek und Margreiter durch eine Talkrunde, bei der alle Protagonisten Rede und Antwort stehen mussten. Hier wurde nicht nur über die aktuelle Tabellensituation diskutiert, sondern auch das eine oder andere Geheimnis ausgeplaudert!

Der Kommunikationschef ist frohen Muts: "Viel Fan-Nähe, Infos aus erster Hand, Gespräche auf Augenhöhe, Fußball-Profis und Vereinsfunktionäre zum Anfassen. Der erste Sportstammtisch hat jedenfalls Lust auf mehr gemacht! Wieso soll das nicht auch in Osttirol, im Unterland oder im Außerfern möglich sein?"

Das Zukunftsprogramm des FC Wacker ist jedenfalls eine Einladung an das ganze Land Tirol. So appelliert Präsident Stocker: "Als Sportunternehmen stehen wir 2018 an einer Weggabelung (Anmerkung: Es erfolgt die Bundesliga-Reform) und haben einen klaren Plan vorgelegt, wie Spitzenfußball am Tivoli zukünftig aussehen kann. Wir laden alle ein, Teil einer möglichen neuen Erfolgsgeschichte zu sein!" Man darf hoffen, dass das Tivoli in den kommenden Jahren wieder aus allen Nähten platzen wird und die ambitionierten Ziele des Präsidenten in Erfüllung gehen. Winds of Change!

 

Redakteur: Bernhard Schösser
Fotos: Alexander Pauli, FC Wacker