CD-Review: Beartooth – Below

Beartooth, mir bis zur letzten, dritten Produktion „Disease“ völlig unbekannt, ist, wie Annihilator und Jeff Waters auch, die Unternehmung eines einzigen Musikers mit einer klaren Vision – Caleb Shomo.

2012 vom Chef gegründet, befinden sich im aktuellen Line-Up neben dem Maestro die beiden Gitarristen Zach Huston und Kamron Bradbury, Bassist Oshie Bichar sowie Drummer Connor Denis. Dieses Mal ließ es sich Mastermind Caleb Shomo nicht nehmen, sämtliche Fäden im Alleingang zu ziehen, also zu komponieren, die Instrumente einspielen und die Produktion zu erledigen. Shomo betont oft, dass die Musik der Band selbst einfach Spaß machen soll und sie eine Mixtur aus Pop-Punk, Hardcore, freudiger und düsterer Musik spielen würden.

„Below" bietet eine gut verträgliche Mischung aus fett produziertem, sogenanntem Post Hardcore mit Anleihen aus dem Alternative Rock, respektive Metal, wobei die Hit-Dichte mit potentiellen Stadion-Rockern (wieder) sehr hoch ist. Im direkten Vergleich mit „Disease“ wurde auf „Below“ ein wenig an der Härte-Schraube gedreht, etwas mehr Metal reingepackt und die Anzahl der programmatischen Screams erhöht. Was auf „Below“ hängen bleibt, ist die hohe Anzahl an Ohrwürmern, die jedoch alle relativ ähnlich gestrickt sind. Grölend-harmonische Hooks gibt es tatsächlich zum Abwinken, „Fed Up", „No Return" oder „Devastation" seien exemplarisch erwähnt, mit einem Pop Punk-Refrain wie aus dem Lehrbuch. Pogend, aber trotzdem tanzbar, das beschreibt die vorherrschende Mixtur sehr gut.

Nach mehrmaligem Durchlauf kristallisiert sich aber der berühmte Hacken an der Sache heraus: Die relative Gleichförmigkeit der meisten Nummern und das wiederkehrende Schema F! Somit lassen sich einzelne Songs kaum noch unterscheiden. „The Past Is Dead" oder das poppig, leichte „Skin" durchbrechen das immer gleiche Muster, denn sie setzen beinahe ausnahmslos auf melodischen Klargesang. Auch der vorletzte Titel, das überzeugende „The Answer", schlägt in die selbe Kerbe. Hängen bleibt auch der letzte Track, „The Last Riff“, ein wahres Riff-Monster in Instrumentalversion.

Nun, zusammengefasst ist die Kritik an „Below“ Jammern auf höchstem Niveau. Weniger kritisch seziert kann man den vierten Langdreher von Mr. Shomo schon als eine der gelungenen Veröffentlichungen in diesem Jahr werten. Volle Konzerthallen und Top-Platzierungen in diversen Charts geben dem Konzept recht!

Foto: Johann Ramos

Redakteur: Bernhard Schösser