CD-Review: Black Inhale – Resilience

Vier Jahre nach dem letzten Album „A Doctrine Of Vultures“(2016) werfen die österreichischen Thrasher Black Inhale einen neuen Langdreher, „Resilience“ betitelt, auf den Markt! Zwischenzeitlich tat sich einiges bei den Wienern: So gab es eine Nominierung für den Amadeus Music Award und dann fette Live-Auftritte auf großen Festivals wie Wacken, Summer Breeze oder Nova Rock. Zusätzlich nützte man die Gelegenheit des Anheizers für Volbeat, Kreator, Sepultura! Nach einem Line-Up-Wechsel, Gitarrist Andrés Cuenca und Bassist Mauro Putzer sind neu, erschien nun das dritte Studioalbum „Resilience“. Und es ist eine, wenn man so will, fast schon genreübergreifende Mischung. Der Opener “Dissociation“ zeigt, wo der Bartl den Most holt: Zum Start serviert man ein Gitarrensolo, bevor die mächtigen Riffs direkt in den Nacken fahren, untermauert von einem amtlichen Doublebassgewitter! Bumm, das ist eine Combo aus Österreich, nicht die Auferstehung einer Bay Area Kult Thrash - Kapelle im 20. Jahr des dritten Jahrtausends! Weiter geht`s mit dem imposant startenden „Escape Room“, abermals eine richtige Abbruchbirne! „Final Sorrow“ präsentiert den in einigen Passagen fast schon „Oldschool“ Gitarrenriffing bei konstant hohem Tempo, ebenfalls eine brillante Nummer.

Das folgende „The 4th Dimension“ ist die musikalische Einladung zum Moshpit (aktuell eher virtuell oder alleine zuhause im Wohnzimmer im Social Distancing), während „Absorbing Energy“ mit Akustikgitarre zu gefallen weiß und zeigt, dass Black Inhale technisch ordentlich was draufhaben. Die Titelnummer „Resilience“ startet friedlich und getragen, entwickelt sich aber zum erwartbaren Kracher. „Jaded“ tritt das Gaspedal wieder voll durch, Exodus und die Urvätergeneration der Bay Area Veteranen lassen grüßen! Die Wiener Nachkommen knallen dem Hörer mit „Jaded“ ein imposantes Brett auf die Ohren! „My Wish 2 Bleed“ liefert ordentliche Abgehmucke, während „Illusion“ ein sphärisch - getragenes Instrumentalstück und gleichzeitig Überleitung zum Schlusstitel „The Cube“ ist. Jetzt wird nochmals gnadenlos alle Stärken von Black Inhale ausgespielt! Zusammengefasst trägt die teilweise filigrane und anspruchsvolle Gitarrenarbeit, die durch einen fett abgemischten Bass exzellent unterstützt wird, zum massiven Druck und einigen brillanten Melodien auf „Resilience“ bei. Neben den groovenden Grundlagen, die öfter an die Thrash-Generation aus den achtziger und neunziger Jahren des letzten Jahrtausends erinnern, besitzt Resilience eine angenehme, spielerische Note, die dem Material Leichtigkeit verschafft und von klassischen Heavy Metal inspiriert ist. Somit ist Resilience für Fans von Exodus, Testament, Machine Head und Genossen ein absoluter Pflichtkauf! Ich bin gespannt, wie sich die Wiener live weiterentwickeln, spontan fallen mir keine aktuell zwingend besseren Thrash-Bands der Gegenwart ein, zu denen man nach diesem bärenstarken Album demütig aufsehen müsste!

Redakteur: Bernhard Schösser