CD-Review: H.E.A.T – Force Majeure

H.E.A.T aus Schweden sind zwei Jahre nach ihrem letzten Album „II“ zurück. Mit an Bord ist der wieder angeworbene Originalsänger Kenny Leckremo, nachdem Erik Grönwall sich den US-Boys von Skid Row angeschlossen hatte. Wenn ich es richtig auf die Reihe bekomme, ist „Force Majeure“ Langdreher Nummer sieben, bis auf „Into The Great Unknown“, das meine persönliche Arschbombe 2017 war, lieferten die Schweden bisher immer mächtig ab. So auch auf dem neuen Album: „Back To The Rythm“ fährt als Opener mit den erprobten Mitteln richtig an - mächtige Soundwall, Hooks, toller Gesang, eben Stadionrock pur. „Nationwide“ galoppiert dann schneller und etwas härter daher, ebenfalls perfekt durch designet! Noch einen Zacken heavier startet „Tainted Blood“, ein tolles Riff! „Hollywood“ reiht sich in die Ansammlung der musikalischen Perlen auf Force Majeure ein. 1980er Hardrock, ausgestattet mit einem weiteren starken Refrain, der sofort in der für Spaß zuständigen Hirnhälfte hängen bleibt. Im selben Fahrwasser bewegen sich „Harder To Breathe“ und „Not For Sale“. Mit „One Of Us“ folgt dann eine Ballade, die einmal mehr untermauert, dass Hardrockbands eh schon immer die besten Lovesongs schreiben, Kitsch, Pathos, mächtiger Chorus, bombiges Gitarrensolo - Herzerl, was willst du mehr? „Hold Your Fire“ kehrt anschließend zu den launigen Wurzeln des sonnigen US-Hardrocks der 1980er zurück. „Paramount“, doch etwas zu cheesy gehalten, stellt den subjektiv schwächsten Track dar. Die vorletzte Nummer, „Demon Eyes“ ist die würdige Reaktion auf den Ausrutscher auf der Schmalzlocke, Uptempo und fette Gitarren lassen den Fauxpas schnell und eindrucksvoll vergessen. Das abschließende „Wings Of An Aeroplane“ erinnert einmal mehr an die Hochzeiten der Haarlack- und Föhnmatten der Mitte 1980er, Bon Jovi, Autograph und Def Leppard lassen grüßen! Nun, Force Majeure ist für mich eine der absolut positiven Überraschungen des Jahres, auch wenn die Produktion teilweise sehr glattpoliert ausgefallen ist. Für alle Nostalgiker der Hochzeit des Hardrock und Liebhaber zeitlos guter Rockmusik Marke „Stadionrock“ ist die neue Scheibe der Schweden jedoch ein Pflichtkauf.

Redakteur: Bernhard Schösser