CD-Review: Kayomi – Kayomi

Immer wieder finden Produktionen den Weg in meinen CD-Player, die von Anfang an interessant klingen und mich genreübergreifend sofort begeistern. Das vor wenigen Tagen erschienene Debüt der Wiener Band Kayomi, schlicht „Kayomi“ betitelt, ist so eine Geschichte.

Beim ersten Durchlauf werden Gedanken und Erinnerungen an die groovigen (Indie-) Rockbands der 1980er Jahre wach, Human League, Bronski Beat und einige andere poppen parallel dazu vor dem inneren Auge auf! Alexander Kuroll (Gitarre, Gesang), Georg Pinter (Bass), Alexander Distl (Schlagzeug), Christian Woltron (Flöte) und Juliane Weselka (Saxophon, Gesang) mischen diese Einflüsse jedoch gekonnt mit rockigen Elementen, trotzdem bleibt die ganze Sache tanzbar und extrem groovig. So kommen fette Riffs und Stoner-Rock-Anleihen (z.B. bei „Paranoid“) ebenso zum Einsatz wie die E-Flöte („Be Human“). Ruhigere, nachdenkliche Nummern wie „My Moon“, „The Turn“ (tolles Saxophon!), tanzbare, funkige und groovige Titel wie der Opener „Blood“, „Heal Me“, „D.I. Dream“, „Merry-Go-Round“ oder das superstarke „Praying Mantis“ machen das Debüt zu einem sehr unterhaltsamen, locker-flockigen Hörerlebnis. Dass die Texte von Kayomi laut Eigeninterpretation der Musiker „nicht allzu viel Positives“ transportieren und die Band versucht hat, selbst Erlebtes darin zu verarbeiten, sei nur am Rande erwähnt.

Somit liefern Kayomi mit ihrem ersten Silberling ein sehr gelungenes Werk mit einer Schnittmenge aus Rock, Pop, Industrial und Electronic ab, Chapeau!

Redakteur: Bernhard Schösser