CD-Review: Leopold.Wien – „Die Liebe und das Wirtshaus“

Rhythm`n`Blues auf wienerisch? Als der Bundeshauptstadt fern, tief in den Bergen Tirols lebender, geneigter Hörer erscheint bei den ersten Tönen des vorliegenden Silberlings der leider kürzlich verstorbene Willi Resetarits (aka Ostbahn Kurti) vor dem inneren Auge. Sacha Boctor und Wolfgang Wamser wandeln auf des Doktors Spuren, auch sie servieren amerikanische Rhythm`n`Blues-Musik mit wienerischen Texten in ihrem imaginären Wirtshaus.

Es ist eine durchaus interessante Mischung an musikalischen Stilen und Geschichten, über die die Hauptfigur des Konzeptalbums nachdenkt und erzählt. Geschichten über das Wirtshaus und die Liebe, zwei Dinge, die für viele von uns das Wichtigste sind. Der Franzi und die Frau Anni wachsen dem Hörer sehr bald ans Herz, gemischt mit alkoholischen Getränken und gastronomischen Weisheiten wird, wie im CD-Titel versprochen, alsbald „die ganze G`schicht“ erzählt. Auch im traditionellen Wiener Wirtshaus hält „Blinddating“ Einzug, die ernüchternde Erkenntnis ist jedoch „Da bin i foisch“. Daher, zwei Bier und zwei Obstler, für Erwachsene. Dann betritt „Moni“ die Bühne…! Große Liebe und Gefühle folgen, nach dem Aus mit Moni braucht es erstmal noch zwei Obstler… So erzählt Sascha Boctor die ganze Geschichte, die mit Umsicht und Bedacht komponiert und getextet wurde.

„Die Liebe und das Wirtshaus“ ist eine unterhaltsame Produktion, die einigen von uns jedoch auch gnadenlos den Spiegel vor Augen halten wird. Eine sehr interessante Produktion aus der Bundeshauptstadt, einmal mehr von und mit Rossori Music.