CD-Review: Sainted Sinners – Unlocked & Reloaded

 „Unlocked & Reloaded“ flattern ins Büro, zumindest die CD. Bonfire-Gitarrist Frank Pane, der Kopf der Band, hat das Line-Up rundum erneuert und mit Ernesto Ghezzi (Keyboards bei Eros Ramazotti und Gotthard), Rico Bowen (Bass bei Paul McCartney und Madonna) und dem Tygers of Pan Tang Sänger Jacopo "Jack" Meille am Mikrofon drei Ausnahmekönner in die Band geholt. Bereits die letzten Veröffentlichungen der Tygers wussten zu gefallen, hier Wow, fette Überraschung zum Jahresende, Sainted Sinners und ihr drittes Werk ist es nicht anders: Meille ist mehr als nur würdiger Ersatz für David Reece, seinem Vorgänger am Mikro!

Musikalisch dominiert zeitloser Hardrock, teilweise AOR-angehaucht, mit klassischer Deep Purple Besetzung. Die Songs sind durchgehend eingängig und melodisch, offensichtlich hat man beim Songwriting Wert auf prägnante Refrains gelegt. Der Opener „Same Ol`Song“ startet richtig los und überzeugt wie der Rest der Nummern schon beim ersten Durchlauf. Das folgende „Standing On Top" ist so ein Song, der einen sofort einfängt und mitnimmt. Ebenfalls auf Anhieb überzeugen das fast epische "Farewell To Kings" als Schlussnummer und das Melodiemonster „Early Light Of Day". Klassisch, zeitlos, grenzgenial! „40 Years" kommt schneller, groovend und mit exzessiver Hammond-Orgel daher, eine Deep-Purple-Hommage! Ruhig, getragen und entspannend beginnt das folgende „The Hammer Of The Gods“ und baut dann einen feinen musikalischen Spannungsbogen auf, sehr gelungen!

Stampfend und leicht progressiv angehaucht überzeugt das folgende „Free To Be". „I Can`t Wait“ ist von der Sorte (Halb-)Balladen, wie sie nur Hardrock-Bands schreiben können, inklusive genialem Gitarrensolo und hohem Wohlfühl- und Kuschelfaktor! Das groovende und schwungvolle „Stone Cold Sober" erinnert dann an Whitesnake und die „Slip Of The Tongue“ Zeit, auch „Call It Love“ reiht sich hier ein. „Wall Of Sound“ als vorletzte Nummer spielt nochmals alle Trümpfe aus, Uptempo, rockig, treibend, bevor das schon erwähnte „Farewell To The Kings“ eine saustarke Veröffentlichung abschließt.

Insgesamt ist "Unlocked & Reloaded" ein sehr gelungenes und abwechslungsreiches Album im Stil der großen, alten Klassiker des Hardrocks der 1970er und 80er Jahre. Musikalisch top, sauber und druckvoll produziert und als jetzt schon zeitloses Album ist es eine der positiven Überraschungen des gerade beendeten Corona-Jahres 2020!

Redakteur: Bernhard Schösser

Fotocredit: Matt Bischof