CD-Review: Stratovarius – Survive

Sieben lange Jahre und eine Pandemie sind ins Land gezogen, bis nach „Eternal“ mit „Survive“ endlich die neue, gleichzeitig 16. Veröffentlichung der finnischen Power Metal Band Stratovarius das Licht der Welt erblickte. Nicht nur musikalisch ist die Band einmal mehr am Puls der Zeit: So waren die Themen Umwelt und die Zukunft der Menschheit schon immer ein wichtiges und wiederkehrendes Thema in der Musik der Finnen. Deshalb ist der Titel des neuen Albums „Survive" sowie das dazugehörige Artwork nicht verwunderlich - vor allem im Hinblick auf die aktuelle globale Situation. Gestartet wird amtlich mit dem Titelsong „Survive“, eine Uptempo-Granate, knallhart, mit thrashigen Elementen veredelt. Das folgende „Demand“ lässt ebenfalls nicht locker, eine Blaupause des typischen Stratovarius-Soundgewandes, moderner, melodiöser Power-Metal! „Broken“ fällt nach diesem Traumstart etwas ab, für meinen Geschmack ist hier auch tatsächlich etwas zu viel Bombast aufgetragen worden…“Firefly“ glänzt mit Pretty Maids Einflüssen, grooviges Uptempo prägt die Nummer. Auch „We Are Not Alone“ kann überzeugen, speziell durch die Synthies und mit einer sehr gelungen Hookline! Die Singleauskopplung „Frozen In Time“ ist dann ein epochales, monumentales Biest, erstmals wird das Tempo gedrosselt, jedoch speziell zu Beginn mit dem Chor eine enorme Dichte aufgebaut, ja, sehr fein! Die zweite Halbzeit auf „Survive“ wird mit „World On Fire“ eingeläutet, feiner skandinavischer Hardrock mit einer Prise Eclipse versehen. „Glory Days“ knüppelt dann wieder schnell daher, eine bärenstarke Nummer, die an die Anfänge der Band erinnert und zweifelsfrei eines der Highlights der Scheibe darstellt! Das folgende „Breakaway“ steigt mit akustischer Gitarre zu Beginn auf die Vollbremse, entwickelt sich aber zu einer epischen Powerballade.

Der 10. und gleichzeitig vorletzte Track, „Before The Fall“, startet mit wuchtigen Chören und geht sofort aufs Ganze: Uptempo, das mit fettem Riffing und einprägsamem Refrain ergänzt wird, so geht Stratovarius! Zum Abschluss geht’s mit Akustikgitarre anfangs besinnlich zur Sache: „Voice Of Thunder“ startet balladesk, entwickelt sich aber sofort zu einem Meilenstein auf „Survive. Gleichzeitig ziehen die Finnen auf diesem 11 Minuten langen Schlusstrack nochmals alle Register ihres Könnens: Einprägsame Hooks, fette Keys und natürlich die tolle Stimme von Timo Kotipelto! Zusammengefasst hat sich das lange Warten mehr als gelohnt, Stratovarius begeistern mit einer meist schnellen und perfekten Schnittmenge aus Helloween, Sabaton, Eclipse und den Pretty Maids. Das nur für all:innen, denen die Band bisher unbekannt war!

Redakteur: Bernhard Schösser