REQUIEM IN WEISS

Das würdelose Sterben unserer Gletscher
Die Gletscher der Ostalpen sterben – unumkehrbar, darin ist sich die Wissenschaft einig. Experten mahnen vor den sich verändernden Bedingungen, Anpassungen müssen in vielen Bereichen geschehen. Doch während das „ewige Eis“ schwindet und sich der Permafrost auflöst, boomt der Tourismus. Im Sommer drängen sich Besucher in Gletscherbahnen, um möglichst nahe an den Gletscher heranzukommen. Im Winter läuft der Skibetrieb auf Hochtouren, und die Eingriffe in die Natur nehmen immer drastischere Formen an: Hangsicherungen, Abdeckungen, Schneedepots, Kunstschneeanlagen, massive Geländeplanierungen – ein Wettlauf gegen die Zeit. Mit „Requiem in Weiß“ inszeniert Harry Putz eine eindringliche filmische Hommage an das Sterben der Gletscher in den Alpen. Durch tiefgehende Interviews verwebt er Wissenschaft und Emotion zu einer beklemmenden Dokumentation. Gedreht an 13 Gletschern in Österreich, Deutschland und der Schweiz, stellt der Film am Ende die unumgängliche Frage: „Wie wollen wir unsere Gletscher verabschieden?“
Putz besucht 13 Gletscher der Ostalpen, darunter die Pasterze am Großglockner, die Zugspitze und den größten Gletscher der Alpen, den Aletschgletscher in der Schweiz. Vor laufender Kamera werden Gespräche zum Thema mit Personen geführt. Passagen mit Voice-Over vermitteln größere Zusammenhänge und erklären das Geschehen. Interviews mit Vertretern von Bergbahnen, Tourismus und Umweltorganisationen über die Standpunkte von zentralen Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern stellen eine ausgewogene Darstellung zu sicher. In Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen geben Wissenschaftler und Experten Einblick in die dynamischen Prozesse wie dem Permafrost, dem Lebensraum Gletscher und dem Ökosystem von Gletschervorfeldern.
Fotos: Luca Jänichen, Christine Levy, Harry Putz
Innsbruck Premiere: Fr. 21. März, Metropolkino,19:00 Uhr