Skitourentipp: Kristallner (2.653m) und Bleijägerspitze (2.666m)

Landschaftlich extrem schöner und ruhiger Geheimtipp im Tuxertal!

Auf ins Zillertal zu einer weiteren, sehr attraktiven und wenig begangenen Tour, die wir mit zwei Gipfeln kombinieren konnten. Die Anreise erfolgte früh morgens über die - Corona Lockdown bedingt – fast leere Zillertal Bundesstraße bis Mayrhofen, dann weiter Richtung Gletscher ins Tuxertal nach Juns. Dort gibt es mehrere Parkmöglichkeiten. Gestartet wird am Ortsende, taleinwärts blickend rechts hinauf in Richtung Stoankasern (1984 m). Zuerst auf dem Forstweg durch den Wald, dann über sanfte Hänge, vorbei an einigen Almhütten. Weiter geht`s von Stoankasern zuerst gerade und dann links haltend zuerst relativ flach in einer unberührten Winterwunderwelt über die „Toten Böden“ zur „Toten Klamm“. Hier beginnt das Gelände in einem U-Tal merklich anzusteigen, bevor man einen kleinen Sattel erreicht und den endgültigen Talkessel mit mehreren Gipfeln sieht. Wir entschieden uns, auch wegen der großen Menge an unverspurtem Pulver, der sich uns zeigte, zuerst taleinwärts einer frischen Spur (die offensichtlich Richtung Geier/Reckner führte) zu folgen und wählten dann den Kristallner als Ziel aus. Die letzten rund 300 Höhenmeter hieß es Spurarbeit zu machen. Am Grat angekommen liegt links der felsige Gipfel des Kristallner, der mit Skischuhen im Sturm, wie es heute war, eher wenig lohnend erklettert werden sollte. „Safety first!“, doch nach rund 250 Höhenmeter Abfahrt hielten wir uns recht entlang des Kammes und fuhren unweit der dort befindlichen Hütte rechts über einen weiteren Hang ab. Am dortigern Talboden angekommen wurde nochmals aufgefellt, bevor wir einer ebenfalls frischen Spur hinauf in Richtung Bleijägerspitze folgten. Trotz Sturm ist der Gipfel mit Skiern relativ einfach zu erreichen, die vier Tourengeher vor uns begnügten sich mit einem Skidepot, somit waren wir wieder als einzige an diesem Tag auf der Bleijägerspitze! Am Gipfel bietet sich eine atemberaubende Aussicht einerseits auf die Zillertaler Dreitausender, andererseits auf Schmirn-, Valsertal bis hinein in die Stubaier und Ötztaler Alpen und Richtung Südtirol! Die Abfahrt erfolgt talauswärts über einige tolle Hänge entlang der Aufstiegsspur. Insgesamt eine sehr lohnende Tour, neben der wirklich beeindruckenden Landschaft sahen wir den ganzen Tag nur sieben weitere Bergfreunde! Danke an die lokalen Mountain- und Rock`n`Roll Heroes der Band „Klaubauf“, Tommy Bacher und Tschack Gredler, die mich auf einen absoluten Geheimtipp mitnahmen!

(Datum der Tour: 31.12.2020)

Beste Jahreszeit: Jänner – März
Länge: 10,97 km
Höhenmeter: 1.550
Gehzeit: 5-6,5 Stunden
Kondition: Mittel – Sehr Gut
Schwierigkeit: 50%
Kartenmaterial:Alpenvereinskarte Nr. 33, Tuxer Alpen

HIER geht's zum GPX Track.

Text: Bernhard Schösser
Fotos: Bernhard Schösser, Tommy Bacher

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