Skitourentipp: Habicht (3.277m)

Fordernde und lange Tour auf einen der markantesten Gipfel in Tirol

Von Matrei am Brenner fährt man weiter nach Steinach, dort, am Kreisverkehr am Ortsanfang, ins Gschnitztal. Startpunkt ist Gschnitz, der Gasthof Feuerstein am Talende mit kleinem Parkplatz (gleich hinter dem Mühlendorf Gschnitz). Vom Gasthof Feuerstein geht man ca. 1,2 km taleinwärts entlang des breiten Weges, bis man rechts über eine Brücke auf die andere Bachseite kommt. Weiter auf diesem Forstweg, bis man bei einer roten Eisenmarkierung rechts auf einem Steig steil hinauf durch Latschen und Gewächs in einen Kessel aufsteigt. Je nach Schneelage mit Skiern oder ohne erreicht man das Kar oberhalb des Latschengürtels. Es folgt ein steiler Hang, an dessen Ende es im Bereich der Glättealm flacher wird, wobei „flach“ auf dieser Tour eine freundliche Untertreibung ist. Nun hält man sich in Richtung rechte Karseite und steigt weiter relativ steil hoch, bis man neuerlich auf einem flacheren Boden ankommt (ca. auf 2.900m). Nun ist die imposante, teilweise 45° steile Rinne zum Gipfel zu erblicken, die nochmals rund 300 Höhenmeter Aufstieg bedeutet. Durch diese anfangs enge, oben dann weitere Rinne klettert man hinauf auf den Gipfelgrat, Steigeisen sind dringend zu empfehlen. Achtung, wenn oberhalb Leute in der Rinne sind! Vom Grat führt der Weg nochmals rund 30 Höhenmeter nach rechts weiter bis zum imposanten Gipfelkreuz. In unserem Fall war der prognostizierte Sonnenschein ausgeblieben, die Rinne vom Vortag pickelhart, somit entschlossen wir uns zu einem Skidepot rechts unterhalb der Rinne, Auf- und Abstieg ohne Ski. Normalerweise, wenn es auffirnt, ist die Rinne befahrbar.

Abfahrt: Wie Aufstieg, im unteren Teil kann man sich beim (von unten gesehen) ersten Steilhang auch links halten, es gibt kleinere Täler mit tollen Varianten. Wichtig ist es, rechtzeitig abzufahren, da es im Frühjahr im unteren Abschnitt sonst recht sumpfig wird.

Zusammengefasst ist die Skitour von Gschnitz auf den Habicht eine der großen hochalpinen Herausforderungen in Nordtirol und sollte nur bei absolut sicheren Bedingungen in Angriff genommen werden. Harsch- und Steigeisen sind anzuraten. Schlüsselstellen sind der erste untere Steilhang und die Gipfelrinne, beides ist definitiv nichts für Anfänger! (Datum der Tour: 03.03.2021).

Beste Jahreszeit: Jänner bis April
Länge: 9,5 km
Höhenmeter: 2.000
Gehzeit: 4,5 – 6 Stunden
Kondition: Top
Schwierigkeit: 90%
Kartenmaterial: Alpenvereinskarte 31/3 Brennerberge, Ski

HIER geht's zum GPX Track.

Text & Fotos: Bernhard Schösser

FalbesonerFalbesoner