Crankworx

Von 12. bis 16. Juni steht im Bikepark Innsbruck in Mutters wieder das Highlight für alle Mountainbike Freunde auf dem Programm: Das Crankworx Festival wird erneut zum Mekka der Offroad-Biker. FREIZEIT-TIROL sprach mit Organisator Georg Spazier über das Mega-Event vor den Toren Innsbrucks.

Was genau ist Crankworx?
Die Crankworx World Tour ist eine Serie von Mountainbike Festivals, die die besten Mountainbiker zusammenbringt, die dann in Top-Level Wettbewerben in verschiedensten Disziplinen antreten. Alles begann vor 20 Jahren, 2004, in Whistler. Seitdem sind die Festivals zu den größten Mountainbike Events gewachsen.

An welchen Orten findet die Festivalserie von Crankworx statt?
Aktuell in Rotorua in Neuseeland, hier gab es das lokale 10-Jahresjubiläum heuer im März. Cairns, in Australien, findet von 22. bis 26. Mai, also vor Innsbruck statt. Nach unserem Termin gibt es von 19. bis 28. Juli das große Finale an der Geburtsstätte, in Whistler (USA).

Zum wievielten Mal wird Crankworx in Innsbruck ausgetragen?
2024 ist die insgesamt 8. Auflage. Die Lizenz mit der Wordltour läuft damit aus.

Wie geht es dann weiter?
Nun, es gibt Gespräche, wobei das Hauptproblem die wenigen geeigneten und verfügbaren Flächen in Innsbruck und Tirol sind. Also MTB-Strecken, die den Ansprüchen der Worldtour gerecht werden. Somit führen wir auch Gespräche außerhalb von Innsbruck, auch außerhalb von Tirol. In Mutters ist die Umwidmung für ein geplantes Hotel, wie es scheint, nun in die Gänge gekommen. Ein Hotelplan, der ja eigentlich schon älter ist als Crankworx in Innsbruck. Diese Fläche betrifft genau unseren MTB-Park mit dem Slopestyle Areal. Somit gehe ich nicht davon aus, dass es in Mutters für uns weiter gehen wird.

Dein Resümee nach den bisherigen 8 Jahren?
Crankworx hat massiv zur Bike Entwicklung in Innsbruck und Tirol beigetragen. Nicht nur zum Ausbau des Bikepark Mutters selbst, sondern auch zur Bekanntheit Tirols als MTB-Destination. Wobei man ehrlich sagen muss, dass sich der Markt schneller entwickelt hat als das Angebot bei uns. So lud eine bekannte und große Tiroler Bergbahn letztes Jahr zur Presskonferenz und verkündete stolz, dass Mountainbike ein Thema sein könnte. Ein Thema, das Saalbach - Hinterglemm, Leogang oder der Gardasee seit über 20 Jahren erfolgreich besetzt und entwickelt haben! Wobei der Markt - auf Seiten der Industrie/Hersteller - aktuell gesättigt und leicht rückläufig ist. Die Absatzzahlen der Industrie gehen nicht mit der produzierten Menge einher. Die Lager sind voll, vor allem bedingt durch Corona und diverse Lieferengpässe, die sich dann ergeben haben. So gibt es auch hier Sparprogramme und den berühmten Rotstift. In den letzten 8 Jahren waren wir zum Glück mitten drin in der Hochblüte des MTB-Sports.

Wie sieht das Programm 2024 in Mutters aus?
Wir haben vier Bewerbstage, wobei das Training zum Slopestyle bereits Mittwoch startet. Auch Donnerstag gibt es vormittags noch Training, diese zwei Trainings sind frei zugänglich. Am Abend startet dann traditionell um 18.00 Uhr der spektakuläre Whip-Off Bewerb oben am Speichersee der Mutterer Alm. Freitag und Samstag finden dann die diversen Pump-Track, Speed & Style und Slopestyle-Bewerbe unterhalb der Talstation im Dirtpark statt. Sonntag wird Crankworx 2024 mit dem Dual-Slalom beendet. Parallel dazu und gratis zu besuchen ist auch unser City Hub, heuer am Landhausplatz. Neben sportlichen Stationen wie Pumptracks etc. gibt es auch Public Viewings (inkl. dem 1. Spiel der Österreicher) sowie DJ-Sessions und anschließend einigen Afterparties in diversen Lokalen. Ein Shuttlebus verbindet auch Cityhub mit der Veranstaltungsstätte in Mutters.

Mir fehlt meine Lieblingsdisziplin, der Downhill?
Tatsächlich findet heuer erstmalig kein Downhillrennen statt. Das Problem ist, dass auf der tollen Strecke in Götzens, die durchaus Potential hat, der Auerhahn noch brütet. Daher fährt die Bahn erst ab Juli. Somit ist das für uns eine terminliche Herausforderung und nur den Downhill woanders hin zu verlegen, hat sich leider nicht ergeben bzw. war das finanziell nicht stemmbar. Die bisherige Strecke der letzten Jahre - nach Corona war es wichtig kompakt zu werden – ist aber nicht mehr ganz weltcuptauglich und auch die TV-Möglichkeiten sind nicht mehr entsprechend. Die gute Nachricht ist, dass der Bikepark während des Festivals für alle Besucher geöffnet bleibt.

Wie setzt sich das Teilnehmerfeld bei Crankworx in Mutters zusammen?
Wir haben ca. 30 Nationen, die teilnehmen. Rund zwei Drittel sind Europäer, hier kommen die meisten Starter aus England, Spanien und dem DACH-Raum. Ein Drittel kommt aus Übersee, logischerweise USA, Kanada, Neuseeland und Australien. Stolz bin ich auf die Steigerung der österreichischen Beteiligung: Am Anfang hatten wir nicht mal einen oder zwei Fahrer je Disziplin. Nun haben wir in allen Bewerben außer dem Slopestyle eine Menge Österreicher am Start. Und selbst im Slopestyle trainiert unser Nachwuchs bereits emsig auf den großen Schanzen.

Du hast es erwähnt, was macht der Nachwuchs?
In den letzten Jahren haben wir vermehrt die Kategorien U-13 bis U-17 beim Festival mit dabei, quasi unser „Nachwuchs-Programm“ der next generation. Unter dem Titel „Kidsworx“ bieten wir außerdem ein Programm zum Mitmachen für alle an. Letztes Jahr haben wir mit Unterstützung des Landesschulrates auch „Schoolworx“ ins Leben gerufen. Hier laden wir Donnerstag alle Schulen nach Mutters und Freitag in die Stadt ein. Unter Anleitung von Experten kann hier jeder das Biken erlernen bzw. seine Fähigkeiten ausbauen und Tipps holen. Dieser Fokus hat auch mit unserer Besucherstruktur zu tun: Zwei Drittel sind Familien mit Kindern, die zum Zuschauen kommen. Somit fährt die Jugend voll auf Crankworx ab. Fabio Wibmer, der ja auch schon bei uns gestartet ist, hat natürlich ebenfalls massiv dazu beigetragen.

Kommen wir abschließend zur Dimension deiner Veranstaltung in Mutters. Wie viele Leute arbeiten bei Crankworx?
Rund 150 Volunteers (Freiwillige), wobei rund ein Drittel davon schon bei fast allen Veranstaltungen mit dabei waren. Es ist ein super Zeichen, wenn 50 bis 60 Leute jedes Jahr wiederkommen und uns dabei helfen, dieses Festival auf die Beine zu stellen. Manche nehmen sich dafür extra frei, andere sind in Pension, einige sind immer noch oder gerade nicht mehr beim Studieren;-). Dazu kommen rund 50 Mitarbeiter für die TV-Produktion, 30 Leute im Organisationskomitee, rund 70 Securities und natürlich Helfer beim Catering, Aufbauten, Technik etc. Alles in allem sind rund 350 Leute bei Crankworx auf den Beinen.

Wow, das sind beeindruckende Zahlen. Dann hoffen wir auf eine erneut tolle Veranstaltung im Juni!

Alle Infos & Tickets: www.crankworx.com

Text: Bernhard Schösser
Bilder: Crankworx, Florian Breitenberger, Bernhard Schösser