Vegan? Echt Jetzt?

Vegan? Echt jetzt?

Die vegane und vegetarische Ernährung hat in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen. Immer mehr Menschen entscheiden sich aus gesundheitlichen, ethischen oder ökologischen Gründen für den Umstieg auf eine pflanzenbasierte Ernährung. Dieser Wandel spiegelt sich nicht nur in der wachsenden Anzahl von veganen und vegetarischen Restaurants und Produkten wider, sondern auch in der Ausbildung von Fachkräften. Ab 2025 soll es in Österreich eine fleischlose Kochlehre geben, die angehenden Köchen die Fähigkeiten und das Wissen vermittelt, um köstliche pflanzliche Gerichte zu kreieren.

Die Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung

Eine vegane oder vegetarische Ernährung bietet zahlreiche Vorteile für die Gesundheit und die Umwelt. Studien zeigen, dass der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte das Risiko für chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsarten senken kann. Pflanzliche Lebensmittel sind reich an Nährstoffen, Ballaststoffen und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und den Körper fit halten.

Auch für die Umwelt ist eine pflanzenbasierte Ernährung vorteilhaft. Die Produktion pflanzlicher Lebensmittel verursacht weniger Treibhausgasemissionen und verbraucht weniger Wasser und Fläche als die Tierproduktion. Selbst mit der Entscheidung nur einen Tag pro Woche auf tierische Produkte zu verzichten, kann man also einen kleinen, aber positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten – Stichwort: Meatless Monday.

Vegane und vegetarische Küche: Vielfalt und Genuss

Entgegen dem Vorurteil, dass eine pflanzenbasierte Ernährung langweilig oder eintönig sei, bietet sie eine unglaubliche Vielfalt an Aromen und Texturen. Von herzhaften Eintöpfen und Currys über bunte Salate und Bowls bis hin zu raffinierten Desserts – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Moderne vegane und vegetarische Köche nutzen eine Vielzahl von Zutaten, um kreative und geschmackvolle Gerichte zu zaubern, die durch ihre komplexen Geschmackskomponenten selbst Fleischliebhaber begeistern.

Zum momentanen Trend gehört auch Fermentiertes: Lebensmittel wie Kimchi, Miso oder Tempeh sind nicht nur reich an Probiotika, welche die Darmflora unterstützen. Sie bieten den natürlichen Umami-Geschmack, der in fleischlosen Gerichten oft fehlt.

Die fleischlose Kochlehre in Österreich

Laut einer Umfrage von Smart Protein ernähren sich 44 Prozent der Österreicher*innen vegan, vegetarisch, pescetarisch oder flexitarisch und vermeiden oder reduzieren dabei stark den Konsum von tierischen Lebensmitteln. Um den wachsenden Bedarf an fachkundigen Köchen in der pflanzenbasierten Gastronomie zu decken, soll ab 2025 eine Verordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) in Kraft treten. Die neue Lehre soll als Instrument gegen Fachkräftemangel wirken: sie macht den klassischen Lehrberuf zugänglich für all jene, die aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen nicht mit Fleisch arbeiten möchten, aber dennoch Interesse am Kochen haben!

Das langjährige „Vegucation“ Projekt der Veganen Gesellschaft Österreich machte mit seinem Lehrgang „Vegan geschulte:r Köchin:Koch“ bereits erste Schritte in Richtung Zukunft. Die Lehrkräfte vermitteln hier ihr praktisches Know-how zum veganen Kochen und Backen. Aber auch Theorie in pflanzlicher Warenkunde und veganem Marketing. Auch die gesundheitlichen, ökologischen und tierethischen Aspekte der veganen Lebensweise stehen am Stundenplan.

Führt vegane Ernährung zu Mangelernährung?

Eine gut geplante vegane oder vegetarische Ernährung kann alle notwendigen Nährstoffe liefern. Es ist jedoch wichtig, sich ausreichend zu informieren, um Mangelernährung vorzubeugen. Bestimmte Nährstoffe, wie Vitamin B12, Eisen, Kalzium, Omega-3-Fettsäuren und Proteine, können mit rein pflanzlichen Ernährungsformen schwerer zu bekommen sein. Jedoch ist durch das gezielte Kombinieren bestimmter Lebensmittelgruppen eine ausgewogene Ernährung durchaus möglich. Sorgfältige Recherche ist bei der Umstellung das A und O - bei Bedarf sollte man sich diätologisch beraten lassen.

Fazit

Die vegane und vegetarische Ernährung ist weit mehr als nur ein Trend. Sie bietet zahlreiche gesundheitliche und ökologische Vorteile und bereichert die kulinarische Welt mit einer Fülle von kreativen und schmackhaften Gerichten. Mit der Einführung der fleischlosen Kochlehre in Österreich wird ein wichtiger Schritt unternommen, um die pflanzenbasierte Gastronomie weiter zu professionalisieren und zu fördern. Egal, ob man sich aus ethischen, gesundheitlichen oder ökologischen Gründen für eine vegane oder vegetarische Ernährung entscheidet – die Möglichkeiten sind vielfältig und der Genuss ist garantiert.

Lauras Film Tipp:

The Game Changers (2018)

Zurzeit verfügbar bei: Netflix, Apple TV, u.v.m.

"The Game Changers" erzählt die Geschichte von Elite- Special-Forces-Trainer und "The Ultimate Fighter" Gewinner James Wilks auf seiner Reise um die Welt. Das Ziel: Die optimale Ernährung für menschliche Leistungsfähigkeit zu entdecken.

Es werden Spitzensportler, Soldaten, visionäre Wissenschaftler, Kult-Ikonen und Alltagshelden vorgestellt. Was Wilks entdeckt, wird sein Verständnis von Nahrung und seine Definition von wahrer Stärke für immer verändern.

Regie führte der oscarprämierte Dokumentarfilmer Louie Psihoyos. Mitbeteiligt waren u. A. James Cameron, Arnold Schwarzenegger, Jackie Chan und Lewis Hamilton.

https://gamechangersmovie.com/

Quellen:
https://www.vegan.at/kurzmeldung-fleischlose-kochlehre
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240627_OTS0010/gruene-wirtschaft-vegetarisch-vegane-kochlehre-durchgesetzt

Text: Laura Jenewein