CD-Review: Necronomicon- The Final Chapter

Das neue Album der deutschen Thrash-Metal Veteranen Necronomicon

Dass Necronomicon ihr letztes Kapitel aufgeschlagen haben, hoffe ich nach eingehendem Hören des vorliegenden Silberlings nicht. Tatsächlich ist die Band seit 1984 im Thrashbereich angesiedelt unterwegs, bisher (leider) zumindest in meinem musikalischen Mikrokosmos aber nicht aufgetaucht: Auf ihrem zehnten Studioalbum präsentieren die von Band-Gründer, Sänger und Gitarrist Volker „Freddy“ Fredrich angeführten Baden-Württemberger mit Schlagzeuger Rik Charron (Ex-Exciter) und Gitarrist Glen Shannon zwei neue Bandmates aus Übersee, Basser Marco Lorenz komplettiert das Quartett.

Mit „I Am The Violence“ geht`s dann vom Start weg amtlich in die Vollen, auch „The Final Chapter“ und „Wall Of Pain“ knallen mit Vollgas aus den Speakern – bumm, das gefällt! Stilistisch spielt man die klassische Oldschool-Thrash-Karte, gnadenlos, eine gelungene Mischung aus Exodus, Testament, Kreator und Destruction wird kredenzt, wobei mich speziell der Gesang immer wieder an Schmier und auch das Sideproject „Pänzer“ erinnert. Etwas differenzierter, mit gesprochenem Intro und melodischen Parts, geht`s in „Purgatory“ zur Sache. Auch „Burning The Fury“ passt, hier kommen Necronomicon abermals beim Intro stilistisch etwas mehr in die Breite, bevor dann mit gnadenloser Doublebase wieder die Nackenmuskeln strapaziert werden! „Spilling Blood“ beginnt mit klassischem Intro und baut sich gelungen auf, wobei die Gitarren phasenweise an alte Maiden Nummern erinnern. Mit einer Testament-verdächtigen, mächtigen „Wall of Sound“ startet „Selling Nightmares“, auch die teilweise langsameren „World On Fire“ und „The Devil`s Tears“ wissen zu überzeugen. Die letzten drei Songs „The Unnamed“ (tolle Gitarrenarbeit!), „Me Against You“ (amtliche Highspeed-Thrash-Granate!) und „The Stormreaper“ halten die Stellung bzw. Qualität von Necronomicon und „The Final Chapter“.

Zusammengefasst wird das Rad hier nicht neu erfunden, jedoch bewegt man sich, auch wegen der satten Produktion, auf sehr solidem Oldschool-Thrash-Niveau. Das wird Fans der eingangs erwähnten Bands und 80er Nostalgikern doch das eine oder andere glückliche Lächeln ins Gesicht zaubern – somit: Alles richtig gemacht, wir warten auf ein weiteres Kapitel!

Redakteur: Bernhard Schösser
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