Forscht man in den Weiten des Web, so erkennt man, dass Nickelback die „Number One“ Band sind, wenn es zwischen Lovern und Hatern hin und her geht! Die einen lieben sie, die anderen hassen sie, eine schmale Gruppe in der Mitte, der wohl auch ich angehöre, findet die Musik immer wieder ganz gut. Das stellte ich bereits beim letzten Langdreher, „Feed The Machine“ und der dazugehörigen Review https://www.freizeit-tirol.at/aktuelles/reviews/cd-review-nickelback-feed-the-machine/ fest. Mittlerweile liegt seit Ende November des Vorjahres Studioalbum Nummer 10 der Kanadier vor. Der Opener „San Quentin“ wurde vorab schon ausgekoppelt und in den Radios rauf und runter gespielt. Die Nummer gibt mit einer richtig rockigen, knalligen Steilvorlage Hoffnung auf ein härteres Album. Auch das folgende „Skiny Little Missy“ zeigt, dass Nickelback ordentlich abrocken können und nicht nur radiotaugliche Weichspüler produzieren. „Those Days“ ist dann genau so eine Radionummer, sehr gelungen und unverkennbar im Stil der Kanadier! „High Time“ weiß anschließend mit Country Einflüssen zu gefallen, bevor knapp vor der Halbzeit „Vegas Bomb“ wieder auf harte Gitarrenriffs setzt. Chad Kroegers Stimme macht jedoch auch hier klar, um welche Band es sich handelt. Bis jetzt so weit, so gut! Ruhig, poppig, ja fast besinnlich geht es mit „Tidal Wave“ weiter, tja, dafür hasst oder liebt man die Kanadier! „Does Heaven Even Know You Are Missing“ reiht sich hier in dieser Spur mit ein. Auch die Halbballade „Steel Still Rusts“ ist klar mit Blick auf Airplay geschrieben worden, gefällt aber mit ausgezeichneter Gitarrenarbeit und den wie immer starken Vocals.
Das folgende „Horizon“ fällt meiner Meinung nach dann doch deutlich ab, klingt wie eine Kopie einer eigen Nickelbacknummer! Zum Glück fängt der vorletzte Track, „Standing In The Dark“ die sinkende Stimmung wieder etwas auf, eine solide Rocknummer geht eben immer. „Just One More“ ist als elfter und letzter Song der Rausschmeißer, eine poppige Rocknummer im Midtempo. Nun, in der Analyse betrachtet, machen die straigthen Rocker, allen voran „San Quentin“ den Rockfans und Metalheads Spaß. Ab Song Nummer 6, also nach dem rockigen „Vegas Bomb“ beginnt die Nickelback Faserschmeichlerrunde, mit Ausnahme von “Standing In The Dark“ wird gnadenlos auf Radio und Airplay geschielt und das auch so durchgezogen. Somit ist „Get Rollin“ in Summe ein rockiges Popalbum geworden, nicht mehr und nicht weniger! Das auf Grund der Qualität von Nickelback auf relativ hohem Niveau. Eines dieser Alben, die man gelegentlich gerne hört, aber zumindest ich nicht in der Dauerrotation haben muss! Und wie eingangs erwähnt: Ich bin in der kleinen Gruppe am Mittelstreifen der Fanbase…
Redakteur: Bernhard Schösser