CD Review: No Bros - Export of Hell

Österreichs erfolgreichste Hardrock Formation, No Bros, feiert in diesem Jahr 45-jähriges Bandjubiläum. Von den zwei Gründervätern ist Basser Michael Ausserhofer schon länger musikalisch nur noch als "Zugaben-Stargast" tätig, während Mastermind Klaus Schubert unerschrocken und hartnäckig die Fahne hoch und gegen den Wind hält! So gibt es nach dem 2015er Output "Metal Marines" und der im letzten Jahr erschienen "Schubert In Rock" Scheibe "Commander Of Pain" nun wieder Neues aus Tirol. Ebenfalls neu (zumindest auf CD) ist Sänger Walt Stuefer, der seit dem Ende der wiederum nur sporadischen Zusammenarbeit von Schubert mit Sänger Freddy Gigele (der auf den ersten beiden Alben "Heavy Metal Party" und " Ready for the Action" sowie auf dem schon angesprochenen 2015er Output zu hören war) 2016 das Mikro bei No Bros übernommen hat. Schon seit 2013 und der ersten "Schubert In Rock" an den Drums mit dabei ist Bernie Welz, gleiches gilt für Basser Andy Marberger. Längst dienender Recke ist Keyboarder und Tastenmagier Andi Brunner, seit 2007 mit an Bord der Tiroler Hardrocker.Nun, was kann "Export Of Hell"? Das aktuelle Titel-Cover ist als Reminiszenz an das Debütalbum gedacht, über Geschmack lässt sich streiten, ein Eyecatcher ist es allemal! Los geht`s mit "This Is No Bros", ob das eine Vorstellung der Band angesichts der aktuell grassierenden "No Bros Cover Band" ist, sei dahingestellt. Wie immer unverkennbar sind die Gitarrenlinien des Generals, auch fällt Walt Stuefers Stimme sofort positiv auf, ein toller Einstieg mit ebenso tollen Backgroundchören. "Love Or Hate Me" kommt dann mit verhaltenem Tempo, viel Hammondorgel und 70er Jahre Pathos angefahren, ja, das gibt`s auch im Jahr 2019.

"Fade" ist unmittelbar am Schubertschen Gitarrenriff zu erkennen, toll, auch vom Gesang her! Es folgt die Titelnummer "Export Of Hell", eine Hommage an die goldenen 70er Jahre, mehr Purple, Heep und Rainbow geht einfach nicht mehr, quasi ein "Retro-Overkill"! Ebenfalls mit einer Schubertschen Gitarrentrademark startet Titel Nummer fünf, "Ripped To Pieces", ein heavy Kracher! "Alcohol And Bad Decisions" erinnert anfänglich ein wenig an "Black Jack Billy" von der ersten "Schubert In Rock", geht dann aber eigenständig inkl. toller Gitarren- und Drumarbeit weiter. Sein ganzes Können ohne störende Nebengeräusche breitet dann Andi Brunner beim Intro zu "Theatre Of Dreams" aus, bevor abermals die Gitarre des Generals sticht und Andy Marberger als Sänger brillieren darf - eine starke Nummer! "Way down to the Edelweiss" ist ein fetziges Instrumental, das eindrucksvoll das Können der mitspielenden Musiker aufzeigt, der Titel entspringt irgendwo in der grauen Urzeit von No Bros, rund um die Rekrutierung eines damals neuen Sängers...! "Black Maiden" ist wie "Holiday With HH" eine Neuaufnahme alter Klassiker, während "Little Boy" als Kostprobe vom letzten "Schubert In Rock" Album gereicht wird.

Das Highlight von "Export Of Hell" stellt aber "1.000 Years Of Austro-Rock" dar, bei dem es Klaus Schubert gelungen ist, eine Unmenge alter Kollegen ebenso wie junge Talente und genreübergreifende Kooperationen zum Mitspielen zu gewinnen - ein rund 9-minütiger VIP-All-Star-Cross-Over Song!

Auch live ist man 2019 aktiv: Nachdem bereits Linz, Telfs (zusammen mit Uriah Heep) und das Chillervalley in Fügen bespielt wurden, gibt es No Bros (mit Klaus Schubert) am 09. November in Innsbruck in der Music Hall zu sehen, das Ganze im Rahmen der Geburtstagsfeier von DJ Tito69, übrigens bei freiem Eintritt!

Zusammengefasst, es gibt value for money auf „Export Of Hell“: 10 neue Nummern, zwei aufpolierte, alte Perlen, ein Zuckerl von „Commander Of Pain“ und das Video von „1.000 Years Of Austro-Rock“: Alle Traditionalisten, Purple-, Heep- und Rainbow Fetischisten werden „Export Of Hell“ lieben und feuchte Augen bekommen. Für den Rest der normalen (Hard)Rock Welt ist es Klaus Schubert ein weiteres Mal – auch dank Walt Stuefer - gelungen, ein saustarkes No Bros Album einzuspielen! Wie im nicht ganz unbekannten Fach-Magazin „Rock Hard“ gibt es auch von uns 8 von 10 Punkten und das imaginäre Verdienstkreuz für das Hochhalten der Fahne an Klaus Schubert!

Redakteur: Bernhard Schösser