Sarcasm Syndrome wurden 1991 in Innsbruck gegründet. In ihrer ersten Existenzphase bis 1997 brachten sie zwei Demos heraus, verschwanden dann aber mangels breiterer Anerkennung wieder von der Bildfläche. Zwanzig Jahre später ist die Doom-Szene längst etabliert und Bands wie Nightwish oder The Gathering sind fixe Größen. Ebenfalls ist der von Sarcasm Syndrome gespielte Sound mittlerweile anerkannt und breitenkompatibler, somit erfolgte die Reunion. Und da eine Reunion bekanntermaßen mit einem Tonträger gekoppelt mehr Spaß macht, wurde der vorliegende Silberling, quasi nach 28 Jahren, als Erstwerk eingespielt.Insgesamt sieben Tracks bieten Sängerin Petra Maier, die Gitarristen Daniel Bachmaier und Matthias Nussbaum, Basser Roland Wurzer und Drummer Andreas Elsler auf "Thy Darkness". "Doomed", Titel Nummer Eins, zeigt gleich wo der Hammer hängt: Doomige Gitarren, als Riffwalze ausgelegt und fallweise mit melodischem Intermezzo garniert, zeigen das breite Spektrum der Band. Klar, die handelnden Akteure sind alte Hasen und gute Bekannte in der Tiroler Musikszene und wissen daher genau, wie man eine überzeugende Nummer strickt. Über allem thront der doch sehr klare, fast klassische Gesang von Petra Maier, der auf der gesamten CD angenehm, da nicht (wie bei anderen Produktionen leider oft üblich) zu "overdubbed", rüber kommt. Insgesamt gibt es nicht nur auf der sehr starken Titelnummer "Thy Darkness" eine erfrischende Abwechslung von doomigem, tiefergestimmtem Riffing und schnelleren, rockigen Gitarren mit klassischen Soli. Auch "Cthulhu Rising" schlägt in diese Kerbe, sehr lässig.
"Contrasts" betoniert richtig gepflegt in der Zwischenwelt aus Doom und NWoBHM, mit durchaus schnellen Drumparts versehen - mein Favorit auf einer bärenstarken Scheibe! Richtig dramatisch und getragen kommt dann die Abschlussnummer "Mirror, Mirror" aus den Boxen, ein Cover der Genregrößen Candlemass - Bumm, Bäng und Aus! Diese Nummer gibt`s allerdings nur auf der CD, während sich der geneigte Vinylfetischist mit den ersten sechs Nummern ohne "Mirror, Mirror" zufrieden geben muss. Zur Beruhigung sei gesagt: Die LP hat ein fetzrotes und fetzge...s Design!
Fazit: Freunde und Liebhaber von traditionellem Doom, ebenso Candlemass-Fans, sollten Sarcasm Syndrome und ihr komplett in Eigenproduktion eingespieltes "Thy Darkness" ernsthaft groß und fett auf den Einkaufszettel schreiben!
Redakteur: Bernhard Schösser