CD Review: Seiler und Speer – und weida?

Nach dem Sensationserfolg der ersten CD "Ham kummst" (4-fach Platin) und ausgedehnten Konzerttätigkeiten liefern Christoph Seiler und Bernhard Speer nun ihr neues Album "und weida?" ab, das zusammen mit der Melibar Combo unter der Regie von Daniel Fellner eingespielt wurde. Der Titel ihres am 7. April erschienen Albums war aufgelegt, die Herangehensweise jedoch eine andere als beim Vierfach-Platin-Vorgänger. "Die meisten Songs sind während der letzten zwei Jahre entstanden und wurden jetzt nochmals mit der Band aufgearbeitet" erklärt Christopher Seiler. "Das erste Album ist ja wirklich rein aus Spaß entstanden. Was nicht heißt, dass uns dieses jetzt keinen Spaß gemacht hat, im Gegenteil, aber die Herangehensweise war schon professioneller".

Wie klingt nun der Nachfolger eines Mega-Debut-Erfolges? Eine bunte Austropopmischung schallt da aus den Boxen: "I was made", die Vorabsingleauskopplung geht mit dem richtigem Groove los, besonders unterhaltsam dazu auch das Video zur Single! Ein packender Refrain, der sofort sitzt! "Cabrio" offenbart die Sehnsucht der beiden Musiker ein "Gstopfter" zu werden. Nun, man dürfte mit der vorliegenden CD auf dem Weg dorthin sein....!Das folgende "Foin" präsentiert sich wesentlich ernster, fast nachdenklich, "i kenn di vo wo" schlägt in dieselbe Kerbe. Song Nummer sechs, "Leich in d Donau" könnte durchaus auch von Georg Danzer stammen, ein typisches "Wienerlied", das, abermals mit groovigen Elementen veredelt, live wohl so richtig abgehen wird. "Weck mi auf" hat einen sozialkritischen Einschlag, dem Booklet ist dazu "untypische Gesangslinien, untypisches Thema, super Numma!" zu entnehmen.

Das darauf folgende "Mon amour" entwickelt sich zum interessanten und sehr abwechslungsreichen Liebeslied. "Mama sperr di Kinda weg" erinnert musikalisch ein wenig an den typischen Sound des Falken in den 80er Jahren, textlich ist man (leider) gerade in unseren Zeiten mehr als aktuell! "A letztes Schluckerl" präsentiert sich neben melancholischem Anstrich als kleine Rarität: Im Gegensatz zum restlichen Album wird diese Nummer nur von Bernhard Speer gesungen. "All inclusive" breitet, wie der Titel assoziiert, die Genüsse des Urlaubs in allen Facetten aus, ebenfalls musikalisch mit Ziehharmonika interessant arrangiert. Der letzte Titel, "Schatzi", erläutert, erstaunlich rockig angehaucht, die unvermeidlichen und jedem und jedInnnen bekannten Ups und Downs einer Beziehung.

Nun, „und weida?“ präsentiert sich als anders, aber umso mehr klingender Nachfolger von „Ham kummst“! Abwechslungsreich, fett produziert, spannt man den Bogen textlich vom kabarettistischen Einschlag bis hin zum bitteren Ernst des Lebens. Musikalisch eine eigenständige, facettenreiche Abwechslung, die auch beim wiederholten Anhören zu gefallen weiß und sofort überzeugt! In unseren Breiten sind Seiler und Speer übrigens am 20. Mai auf der Festung Kufstein live zu sehen – somit freuen wir uns auf die Livedarbietung von „und weida?“

 

Redakteur: Bernhard Schösser
Foto: Tom Zonyga