David Reece – Baptized By Fire

Ganz schön fleißig, der liebe David! Bekannt wurde der US-amerikanische Heavy-Metal-Sänger, der seine Zelte mittlerweile in Norditalien aufgeschlagen hat, durch seine Zusammenarbeit als „uns Udo“-Nachfolger mit Accept („Eat The Heat“, 1989) und Bonfire („Glörious“, 2015 und „Pearls“, 2016). Reece sang zuvor schon bei Hans Zillers Splittertruppe Ez Living und veröffentlichte mit diesen 2014 „Firestrom“. Der letzte Silberling unter eigener Flagge war 2021 „Blacklist Utopia“ (Review HIER), 2022 gab es zusammen mit Ex-Accept und Ex-Victory Guitarhero Herman Frank das Projekt „Iron Allies“ und die CD „Blood In, Blood Out“. In die ähnliche Kerbe, nämlich ordentlich und hart auf die Mütze, schlägt „Baptized By Fire“. Mit an Bord sind drei italienische Amici: Riccardo Demarosi am Bass, der den Silberling auch gemixt hat, Niccolò Savinelli, Gitarre und Giovanni Savinelli am Schlagzeug. Bereits der Opener „Enemy Is Me“ kracht heavy und mächtig druckvoll aus den Boxen, ohne Atempause geht es mit „We’ve Lost The Fight“ weiter, getragen von einem markanten Refrain. „Wrong Move“ nimmt dann etwas an Tempo und Druck raus, eine eher unspektakuläre Nummer, die aber ganz klar von der immer noch beeindruckenden Stimme des 64-jährigen Sängers lebt. „Payback’s a Bitch“ ist wieder schneller angelegt, einmal mehr überzeugt hier die Gitarrenarbeit! „No Rest For The Wicked“ bietet Uptempo-Metal mit einem eingängigen Refrain, auch hier wird die Sechsseitige exzellent bedient. Zur Halbzeit gibt es Track Nummer 6, „Twilight Of The God‘s“. Sicherlich nicht der Höhepunkt der Produktion, doch einmal mehr veredeln David Reece und die interessanten musikalischen Arrangements diesen Titel. Die zweite Spielhälfte wird mit Uptempo und mit „Seasons Of A Man“ eröffnet, eine gelungene Sache! Langsam, getragen, zu Beginn fast „doomig“ kommt „Closer To God“ um die Ecke, ebenfalls garniert mit den schon mehrfach erwähnten Trademarks. „Archbishop Of Anarchy“ liefert wieder schnellere Gitarren und ist insgesamt sehr geschmeidig arrangiert. „My Heart Burns“, eine der wirklichen Perlen des Silberlings, bietet als melodische Halbballade mit akustischem „Fade-Out“ und fettem Refrain, Zeit ein wenig durchzuatmen. „Acceptance Of Denial“ steigert sich zunehmend und überzeugt mit gelungenem Refrain und einmal mehr fließenden Gitarren. „Tomorrow Don’t Matter Today“ schließt „Baptized“ ähnlich druckvoll ab, wie es eröffnet wurde. Zusammengefasst erfindet David Reece mit „Baptized By Fire“ das Rad nicht neu, liefert aber, auch durch versierte Mitmusikanten und Großteils ansprechende Nummern, ein sehr gelungenes, klassisches Metal Album ab. Ein Silberling, der einmal mehr Traditionalisten und Fans der prägnanten Stimme des Meisters begeistern wird. Für mich definitiv eine der positiven Überraschungen im ersten Quartal 2024!

Redakteur: Bernhard Schösser