DVD Review: „Das Ewige Leben“

Seit kurzem auf DVD und Blue Ray erhältlich: der vierte Krimi mit Privatdedektiv und Sturschädel Brenner nach dem Bestseller von Wolf Haas.

"Herr Brenner sie san ned krankenversichert, sie san ned sozialversichert, sie ham kor Bankkonto...des würd i ned als beruflich schlechte Phase bezeichnen."

Ein nicht gerade geschmeidiger Einstieg in den Film! Brenner ist ohne Krankenversicherung, ohne Arbeit aber mit eigenem Haus. So zumindest reproduziert der von ständiger Migräne gequälte, vollkommen herunter gekommene Ex-Schnüffler seine Erinnerungen und kehrt zum Haus seiner verstorbenen Mutter nach Graz-Puntigam zurück. Das Haus gleicht seinem Besitzer – total desolat! Auch die seinerzeitigen Exkollegen der Polizeischule haben schon bessere Zeiten gesehen: Kollege und Freund Köck (Roland Düringer) ist mit seinem Antiquitätengeschäft ebenfalls blank, Brenner findet ihn schließlich bei einem weiteren Besuch erschossen auf! Brenner, der ebenfalls bereits vorher zuhause einen Kopfschuss abbekommen hat, wird von der sehr freundlichen aber undurchsichtigen Ärztin Dr. Irrsiegler (Nora von Waldstätten) betreut, die aber ebenfalls ein eigenes Spiel spielt. Einzig ein weiterer Ex-Kollege und der jetzige Chef des Landeskriminalamtes, Aschenbrenner (Tobias Moretti), scheint Karriere gemacht zu haben, bedroht Brenner aber kurz darauf ebenfalls mit dem Tod und macht ihm fortan das Leben schwer. Brenners Erinnerungen drehen sich um einen Banküberfall von vier jungen Männern und einem anschließenden Jugoslawien-Urlaub, aber auch um eine Walther PPK….

Insgesamt entwickelt sich „Das Ewige Leben“ wesentlich komplexer als nach den ersten 30 Minuten erwartet, und steigert sich, unterfüttert durch schwarz-humorige Dialoge und die ständig präsente Tristesse von Brenner, zu einem dichten und spannenden Finale mit einigen nicht vorhersehbaren Überraschungen! Brenner`s vierter Kinofall wird nicht nur die eingefleischten Fans begeistern, sondern durchaus auch neue Freunde der Figur des schrulligen Privatdetektivs hervor bringen. Alle Zutaten eines erfolgreichen Österreich-Krimis sind vorhanden: tolle Charaktere, bekannte Schauspieler (auch wenn die individuellen Dialekte manchmal mit hochdeutsch korrelieren und zumindest Moretti den Grazer Slang nicht wirklich rüber bringt!), eine spannende Story mit tragischen aber auch skurrilen Szenen und jede Menge schwarzer Humor! Somit, eine Kaufempfehlung für all jene, die den Film noch nicht im Kino gesehen haben!

„Das Ewige Leben“, 2015.
Spieldauer: 123 Minuten, Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörbeeinträchtigte
Bildformat: 16:9, Ton: Dolby Digital 5.1 + 2.0
Bonus: 11 Making-Of Clips

Redakteur: Bernhard Schösser