CD-Review: The Schubert & Bramböck Experience – Jazz//Metal

Wenn sich zwei in ihren unterschiedlichen Genres hochverdiente Herren wie Klaus Schubert, Hardrock-Gottseibeiuns der Alpenrepublik und Florian Bramböck, Saxophon Hero der Jazz Welt, zu einer gemeinsamen Nummer zusammentun – fein. Wenn man dann vollmundig ein gesamtes Album ankündigt, das als Abgrenzungspflöcke „Frank Zappa trifft Miles Davis trifft Black Sabbath“ einschlägt, wird die Sache gelinde gesagt „interessant“! Also, Scheiberl in den CD-Schlitz geschoben, tief Luft holen und los geht`s mit „Geile Feile“: Ja, die Schubert`sche Gitarre ertönt vertraut, ebenfalls der Gesang von No Bros Sänger Walt Stuefer. Für den Rockfan neu, aber durchaus gelungen, ist Florian Bramböck mit Saxophon und Hammond. Als Gast konnte Gitarrist Peter Legat gewonnen werden. Ein sehr feiner Start, hochinteressant! Mit „Schützenwirt Spirit“ folgt ein jazziges Instrumental mit Franz Hackl an der Trompete, eine Hommage an die Innsbrucker Stammkneipe der beiden Experienceler. Flötenklänge liefert das eher ruhig groovende, jazzig angehauchte „Molto Schublioso“, Denise Beiler steuert den Gesang bei, ebenfalls sehr gelungen. Wieder in die Rockschiene zurück findet „Jazz-Bluez“ mit Jasmin Elisabeth Wanner als Gastsängerin. Abermals brilliert Florian Bramböck mit filigraner Saxophonarbeit, eine getragene Rocknummer! Bramböck zeichnet beim folgenden Track „Dramatico (The General)“ für Musik und Text verantwortlich: Die Nummer, versehen mit starkem „James Bond Soundtrack“ Einschlag, portraitiert einen gewissen General, der eigentlich Rockmusiker ist. Keine Ahnung, wie einem so etwas einfallen kann! „The Last Trail“, ein Instrumentaltitel, angereichert mit Hannah Lhotta am Saxophon und Bernhard Fauster an der Klarinette, liefert ein packendes musikalisches Duell der beiden Hauptakteure. 

Als Gastkeyboarder mit dabei und zuständig für die „Alan Parsonschen Sphärenklänge“ ist Produzent Martin Seimen. „Just Words“ ist eine kräftige Instrumentalnummer, Markus Linder gastiert hier ausufernd am E-Piano. Susi Kra lieferte den Text der einzigen deutschsprachigen Nummer „Alles was bleibt“. Sarah Koell und Andy Marberger beweisen dabei ihr gesangliches Können, WOW, Gänsehaut! Dieser Titel wäre in einem etwas weniger quotengeilen und werbegetriebenem Hit-Staats-Radio ein absoluter „Nummer Eins“ Song! „Walking Strong“ beendet dann mit Double-Bass Drums von Harry Gschoesser das aufkommende musikalische Wohlfühl-Feeling, es ist die für den Hörer anspruchsvollste Nummer. Mit dabei am Hackbrett Maria Ma, Christian Wegscheider am E-Piano und abermals Franz Hackl an der Trompete. „Hardcore Effusion“ macht mit einem klassischen Schubert Riff und den ausufernden Einsätzen von Florian Bramböck den Jazz-Metal-Sack gelungen zu. Veredelt wird die Schlussnummer mit Wolfgang Puschnik an der Flöte. Zu erwähnen sind die No Bros Recken Andy J. Brunner an den Keyboards, Andy Marberger am Bass und die Schlagzeuger Bernie Welz und Christoph Pfister, die bei den meisten Nummern mit am Start sind. Andy Marberger fungierte zusammen mit Martin Seimen auch als Produzent.

Zusammengefasst ist The Schubert & Bramböck Experience und „Jazz//Metal“ definitiv kein „easy listening“. Wer sich aber vorurteilsfrei darauf einlässt und sich Zeit zum Zuhören nimmt, erkennt die Vielfalt der verschiedenen Nummern. Insgesamt ist es ein sehr gelungenes „Cross-Over-Projekt“, an dem lange „geile gefeilt“ wurde. Auf die Reaktionen in den jeweiligen Fanlagern bin ich schon jetzt gespannt!

Erhältlich ist das feine Scheiberl (ebenso wie Klaus Schuberts Neuling „Operation Metal Strom“) online bei der Plattenfirma www.puresteel-shop.com, beim No Bros-Fan-Clan www.pandaemonium.co.at und in Innsbruck direkt im Musikladen am Sparkassenplatz!


Siehe Konzertfotos von 2020 hier!
Was die beiden Künstler dazu sagen, erfährst du hier! 


Redakteur: Bernhard Schösser